ZUM FINDEN VON THEMEN, DIE SICH NICHT IN DER SEITENLEISTE (RECHTE SPALTE) BEFINDEN, KÖNNEN SIE EIN STICHWORT IHRER WAHL IM WEISSEN FELD MIT DER KLEINEN LUPE, GANZ LINKS OBEN IN DER BLAUEN LEISTE, EINGEBEN!

Sonntag, 30. November 2008

Grapefruitduft lässt 6 Jahre jünger erscheinen

Auch wenn die folgende Meldung nicht mehr taufrisch ist, einige von euch kennen sie vielleicht noch nicht. Oder sie haben sie in einer der letzten Ausgaben der Frauenzeitschrift "Freundin" gelesen, wo sie unkorrekt zusammengefasst wurde. Der international bekannte Duftforscher Alan Hirsch hat wissenschaftlich erforscht, welche Düfte Männer veranlassen, Frauen jünger einzuschätzen (2005). Bananen-, Brokkoli-, Lavendel- und Spearmintduft hatte keine Fehleinschätzung zur Folge, Grapefruitduft ergab eine sympathische Fehleinschätzung um 6 Jahre (nach unten!!!). Da viele von uns Aromafans nun so langsam in die Jahre kommen, kann uns dieses für gute Laune nützliche und ohnehin beliebte Öl noch mehr unterstützen. Vor allem das Grapefruitöl komplett von WADI (Dietrich Wabner) wird von fast allen Aromatherapie-Fans als umwerfend schön empfunden. Auch Neumond hat ein Super-Öl. Da kann gar keine schelchte Laune aufkommen! In oben genannter Zeitschrift wird übrigens empfohlen, sich mit GrapefruitSAFT zu beduften, das dürfte jedoch nicht zu dem tollen Ergebnis führen, da Saft und ätherisches Öl sich im Duft total unterscheiden.
"A study of smells shows that the scent of grapefruit on women make them seem younger to men _ about six years younger. The study by the Smell and Taste Institute in Chicago was conducted to determine what makes a women smell young _ but not too young, like pink bubble gum. Institute director Alan Hirsch said he smeared several middle-aged woman with broccoli, banana, spearmint leaves, and lavender but none of those scents made a difference to the men. But the scent of grapefruit changed men's perceptions. Hirsch said that when male volunteers were asked to write down how old the woman with grapefruit odor was, the age was considerably less than reality."

Freitag, 28. November 2008

Aromatherapie & Homöopathie – meistens ein perfektes Paar

Viele TherapeutInnen wenden seit circa 20 Jahren beide Therapieformen parallel an und berichten allenfalls von sehr seltenen Störungen, beide Methoden vertragen sich also erfahrungsgemäß sehr gut. Im Gegenteil, TherapeutInnen, die sich wirklich gut mit ätherischen Ölen auskennen, berichten über verstärkende Wirkung der Öle auf die Homöopathika. Eine Antidot-Wirkung kann allenfalls mal bei sehr hoch potenzierten homöopathischen Mitteln, beispielsweise bei Konstitutionsbehandlungen, bei zu zeitnaher Anwendung auftreten.
Wie grundsätzlich bei der Einnahme von homöopathischen Mitteln empfohlen wird, sollten immer mindestens zwanzig Minuten nach der Einnahme gewartet werden, bevor ätherische Öle aufgetragen/gerochen werden. Wer ganz sicher gehen möchte, meidet folgende ätherische Öle und die entsprechenden Tees/Genussmittel sowie Kosmetika, die diese Öle enthalten.
  • Kamille
  • Kampfer
  • Pfefferminze, Ackerminze (JHP)
  • Rosmarin
  • Salbei
  • Bei sehr empfindlichen PatientInnen auch ätherische Öle mit hohem Gehalt an Eucalyptol meiden:
  • Cajeput
  • Eukalyptus (globulus und radiata)
  • Lorbeer
  • Myrte (Türkei)
  • Niaouli
  • Ravintsara

Bio - sehr viel mehr als gesund essen

Ein sonniger Morgen in einem Business-Hotel in Reutlingen, ich habe mir 24 Stunden Internetzugang für 5 Euro gekauft. Beim Lesen der Dezemberausgabe von Öko-Test finde ich eine gute und ungewöhnlich ausführliche Zusammenstellung von Argumenten, warum der Kauf von zertifiziert ökologisch produzierten Lebensmitteln Sinn macht. Dieser Artikel erfolgte (glücklicherweise) auf eine reißerische Titelgeschichte des Magazins für politische Kultur "Cicero" vom vergangenen Juli. Die darin vorkommende einseitige Betrachtungsweise schürt leider die Meinung vieler Menschen, dass "Bio" nur Geldmacherei sei. Aber Landbau und Tierhaltung mit Würde und Achtung vor der Natur ist doch viel mehr als die Addition von ein paar Vitaminen und das Fernsein von möglichst vielen Giftstoffen. Ehrliche Bioware, das können ätherische Öle, Baumwolle, Bananen, Gurken oder Speck sein, fördert den sorgfältigen Umgang mit unseren Ressourcen. Sicher, es arbeiten "nur" Menschen bei der Produktion dieser Waren, und diese können bekanntlich Fehler machen. Doch mit dem Kauf dieser Waren unterstützen wir einerseits die Menschen, die tagtäglich auf zeitsparende Unkrautkiller und bequeme Antibiotika verzichten und die ihren Rücken krumm arbeiten, weil sie keine stinkenden Ernte- oder Arbeitsmaschinen einsetzen. Wir anerkennen damit ihre Sorgfalt, mit den nicht endlosen Ressourcen der Natur gewissenhaft umzugehen. Wir ersparen Plantagenarbeitern in Schwellenländern die unverantwortliche Bombardierung mit bei uns verbotenen Pflanzenchemikalien. Und wir belohnen ihr Wissen, ihr Engagement und ihren Mehraufwand. Denn dieser kann enorm sein. Das weiß ich, seit ich versuche einen kleinen Gemüsegarten in Schuss zu halten. Wie viel bequemer wäre es, gegen Schnecken, Läuse, Käfer, Wildkräuterübernahme und Mineralstoffemangel auf die Wunder der Chemiegiganten zählen zu können.
Damit meine KursteilnehmerInnen die aufwändige Produktion von sauberen ätherischen Ölen buchstäblich be-greifen lernen, dürfen sie an einem Kurstag bei Georg Effner und Wolfgang Burger jäten, ernten und destillieren. Ich beobachte jedes Mal amüsiert, dass spätestens um 16 Uhr alle fix und fertig sind. Obwohl wir nie vor 10 Uhr anfangen! Aber es ist noch nie ein Mensch zurück in den Kurs gekommen, und hat sich über die höheren Preise von Bio-Ölen beschwert! Welche übrigens weniger durch den höheren Aufwand, als vielmehr durch Bürokratie für Kontrollen und Siegel zustande kommen.
Im Katalog einer der ersten Ätherisch-Öl-Firmen im deutschsprachigen Bereich Farfalla steht der treffende Satz: „Warum Bio? Es ist weder logisch noch fair, dass Bio-Produkte durch Abgaben verteuert werden, um die ganzen Kontrollen zu finanzieren. Eigentlich sollten solche Produkte belastet werden, die nicht naturgemäß, sprich biologisch produziert werden. Warum? Weil die Natur nie etwas anderes vorgesehen hat.“
Ich kaufe viel "Bio", weil ich die Arbeit der ehrlich engagierten Produzenten und deren Umgang mit der Natur unterstützen möchte. Und erst in zweiter Linie, damit meine Familie und ich ungefärbte, unaromatisierte und möglichst ungiftige Produkte auf Teller und bekommen. Und ich biete am 20. Juni 2009 die Gelegenheit, dass auch Nicht-KursteilnehmerInnen einen Ernte- und Destillations-Tag im Rottal (Nähe Passau) miterleben dürfen, Infos dazu auf meiner Website.

Mittwoch, 26. November 2008

Bis bald!

Ich fahre morgen in die ungewisse Zukunft, weiß nicht, ob ich bei meinen nächsten Vortragsreise-Stationen ans Internet komme... mal schaun, ansonsten entweder bis Samstag in Reutlingen (ab 11 Uhr), dort halte ich bei Osiander eine Autoren-Lesung oder eher Aromatherapie-Beratungssprechstunde oder bis zum 4. Dezember, dann bin ich wieder auf der Insel, voll gepackt mit neuen Eindrücken vom Fliegen mit Ryanair und vom Kontinent.

Zufälle gibt's! (für unter 20 Euro bei Ebay)

Wer das Fachbuch "Aromatherapie für Pflege- und Heilberufe" besitzt, kann die obigen Absätze mal mit Seite 276 vergleichen (zum Vergrößern anklicken). Sie stammen aber nicht aus meinem Buch, sondern aus einem "Fernkurs zum Aromaberater", den ich mir vor einiger Zeit mal gegönnt habe. In den 18 Euro, die ich dafür bezahlen musste, ist sogar ein Zertifikat enthalten! Irgendwie echt bequem, was soll man sich noch mit teuren Kursen plagen!!???

Dienstag, 25. November 2008

Was bin ich?

Ich bin ein ganz stramm und trichterartig zusammen gerolltes (unflauschiges) Handtuch, das mit einem guten halben Liter heißen Wassers gefüllt werden wird. Das Wasser wird vorher mit einem Tropfen Zimtöl, der vorher in etwas Honig verrührt wird, angereichert. Mit diesem heißen Duftwasser fast voll getränkt nennt man mich "Heiße Rolle" (die äußerste Lage bleibt trocken). Ich werde dann nach und nach auf einem so richtig verspannten Rücken aufgerollt. Die Menschen lieben mich, denn ich bleibe bis ganz innen schön warm, bestimmt zehn Minuten lang. In dieser Zeit bringen die Zimtaldehyde und das Eugenol im Zimt das winterlich geschwächte Immunsystem etwas auf Trab, der würzig-tropische Duft vermittelt Wärme und Behaglichkeit.

Das Buch der Bücher ist endlich erschienen!

Mein Buch hat endlich seinen großen Bruder! Insider haben ja fast nicht mehr dran geglaubt, dass dieses Buch noch erscheinen wird, doch es ist tatsächlich da. Prof. Dr. Dr. Dietrich Wabner schrieb viele Jahren daran. Er hatte mal den gleichen Manuskriptabgabe-Termin wie ich für die 3. Auflage, ist also schon länger her. Seine Mitschreiberinnen kamen wohl öfters nicht rechtzeitig bei. Und dann wurde ständig umgestellt, an Quellenangaben gefeilt und neue Dinge hinzugefügt. Nun liegt es endlich da, frisch gedruckt und unglaublich dicht geschrieben. Für die Studienfans gibt es unzählige Studienangaben zu fast allen Bereichen, ein Traum für alle zweifelnden Ärzte und PDLs. Wenn es Studien für ein Öl gibt, sind sie hier aufgelistet (auf dem Foto Studien zu Pfefferminzöl, zur Vergrößerung bitte drauf klicken!). Vollständiger geht es wohl nicht mehr. Dazu übersichtlich und sauber layoutet in schwarz und zwei Blautönen. Viel vollständiger, ordentlicher und ehrlicher als das Buch mit den 700 Seiten. Mehr Infos bei Amazon.

Montag, 24. November 2008

Untersuchte Medikamente mit ätherischen Ölen

Ich berichte immer wieder über ätherische Öle gegen den gefürchteten aggressiven Krankenhauskeim MRSA, der zu jährlich tausenden von Todesfällen weltweit führt. In den USA spricht man von einer höheren Todesrate als durch AIDS verursacht. Im Jahr 2007 verzeichnete allein Großbritannien 1593 Todesfälle. In einem der bekanntesten deutschsprachigen Blogs Fisch-Blog wird Ende 2007 von geschätzten bis zu 8000 Todesfällen für Deutschland berichtet, bestätigt seien 1500 Fälle. Die Zeitschrift Gesundheitswirtschaft berichtet 2007 von 50.00 Todesfällen im erweiterten Europa. Meistens handelt es sich um Infektionen bei Menschen, deren Immunsystem geschwächt ist, die sich oft wegen eher harmlosen Operationen/Erkrankungen in Kliniken aufhalten. Pflegende, die ätherische Öle, die erwiesenermaßen den Keim in Schach halten können oder gar abtöten können, werden oft ausgelacht, wenn sie einen Einsatz der duftenden Naturmedizin vorschlagen.


Es gibt seit etlichen Jahren eine standardisierte Mischung aus ätherischen Ölen, die in australischen Kliniken angewendet wird: Lemongrass, Eukalyptus (Abbildung), Teebaum, Gewürznelke und Thymian. Sie heißt Polytoxinol ® und hat schon so manchen Menschen nach monatelanger erfolgloser Medikation mit Antibiotika vom Befall befreit oder sogar eine Amputation der betroffenen Gliedmaßen verhindern können. Darüber gibt es zahlreiche Fallstudien in seriösen wissenschaftlichen Fachzeitschriften, beispielsweise hier. Die Mixtur gibt es in Salben und Cremes eingearbeitet. Damit imprägnierte Kalziumsulphat-Pellets (Osteoset™) können in infizierte und amputationsbedrohte Knochen appliziert werden.
Eine ähnliche Mischung namens Kielmix® wird von aufgeschlossenen Medizinern auf stinkenden Krebstumoren eingesetzt, die sowohl Patienten, als auch Pflegenden und Besuchern das Leben schwer machen. [Stephan T. Becker, Eugene Sherry, Sureshan Sivananthan, Harald Essig, Jörg Wiltfang, Ingo N. Springer, Joachim Bredée, Patrick H. Warnke. Behandlung fötider Tumorulzerationen mit ätherischen Ölen (KIELMIX®) in der Palliativmedizin · Zeitschrift für Phytotherapie 06/2006] Probeheft dieser Fachzeitschrift aus dem Hippokrates Verlag: MVS Medizinverlage Stuttgart
Kielmix® enthält laut Herstellerfirma:

  • Eukalyptusöl 136mg
  • Teebaumöl 131mg
  • Lemongrassöl 86mg
  • Zitronenöl 71mg
  • Gewürznelkenöl 73mg
  • Thymianöl 26mg
  • Ethanol (Weingeist) 347mg

Es wäre mit etwas mehr gesundem Menschenverstand und vor allem mit mehr Aufgeschlossenheit so einfach, in der heutigen Zeit einfach ein paar Labore zu bemühen, um diese Rezepturen und Fallbeschreibungen zu verizifizieren, die Mischungen notfalls abzuändern. Damit endlich die bedrohten Menschen, beispielsweise Senioren in Pflegeheimen mit offenen Wunden und auch die betroffenen MENSCHEN, vor unnötigem Leid zu bewahren. Und MRSA nicht als lukrative finanzielle Quelle zu wiederholten Versuchen mit inzwischen erfolglosen Antibiotika zu benutzen. Oder die nur leicht Betroffenen mit dem einzigen noch wirksamen teure Antibiotikum zu traktieren. Die obigen ätherischen Öle sind übrigens allesamt preiswert, selbst wenn sie von hervorragender Quelle stammen.

Sonntag, 23. November 2008

Ätherische Öle sind steril!

Eine der häufigen Hürden von engagierten Krankenpflegenden, die zwecks Vermeidung von unnötigen Infektionen und besserer Granulierung ätherische Öle auf Wunden einsetzen möchten, ist die unbegründete Angst, dass die Öle von zahlreichen Keime bevölkert sein könnten. Man kann jedoch Ärzten und PDLs versichern, dass ordnungsgemäß gelagerte und verwendete ätherische Öle genau so keimfrei sind wie Ethanol (Weingeist). Bei diesem Alkohol nimmt kein Mediziner an, dass er Wunden verunreinigen könne. Fast alle ätherischen Öle bestehen bekanntlich aus einem hohen Anteil an Alkoholen (Monoterpenole wie Linalool und Geraniol, Sesquiterpenole, Diterpenole) und sogar an noch stärker keimtötenden phenolischen Verbindungen (Thymol, Carvacrol, Eugenol etc). Eine Studie hat das auch belegen können. Acht unterschiedliche ätherische Öle wurden im Laden gekauft und labortechnisch untersucht. Sie waren steril. Nach absichtlicher Verunreinigung mit den typischen Krankenhauserregern MRSA, Candida und Pseudomonas waren sie jeweils nach einiger Zeit wieder in Ordnung. Die Studie ist für 32 Dollar bei Springer erhältlich. [Fiona Maudsley & Kevin G. Kerr: Microbiological safety of essential oils used in complementary therapies and the activity of these compounds against bacterial and fungal pathogens. Support Care Cancer (1999) 7:100–102]

Donnerstag, 20. November 2008

Dufter Film

Die österreichische Ätherische-Öle-Firma Feeling hat Pionierarbeit in Sachen moderne Medien vollbracht: ein informativer Film zur Aromatherapie ist bei YouTube anzuschauen. Gut gemacht!

Weihnachtsfloristik mit Duftinszenierungen

Eröffnung des bezaubernden Weihnachtsmarktes bei Gärtnerei Glatz in Klosterneuburg. Welch ein Staunen, welch ein Segen, müde Glotzer werden flugs zu staunenden Kuller-Kinderaugen. Überall Düfte: Zimt und Wintergrün, Eukalyptus und Cryptomeria, Kiefern und Tannenzapfen. Floristikkünste der ganz besonderen Art. Zum Abschluss ein alkoholfreier Punsch mit der tollen Ätherisch-Öl-Mischung "Glühwein" von Feeling.

Montag, 17. November 2008

Pflichtfläschchen für Eltern

Hier auf der Insel gehen bald die Stürme los, es bläst zwischendrin schon heftig. Klar, dass einer unserer Söhne schon Ohrenweh hatte. Siet wir die folgenden beiden Maßnahmen kennen und anwenden, war erst einmal eine Antibiotikum nötig, immerhin in circa 10 Jahren!
Ohrenweh-Öl
Diese Ätherische-Öle-Mischung ist nicht für eine Selbstbehandlung einer Mittelohr-Entzündung geeignet, sie wirkt jedoch ausgezeichnet vorbeugend, damit es erst gar nicht dazu kommt. Wir haben unseren Jungs richtig eingedroschen, dass sie sich möglichst bei jedem kleinsten Ziepen, Summen, Pochen melden sollen und seitdem dauert keine Ohrenweh-Episode länger als drei Tage.

20 ml Johanniskraut-Mazerat (Rotöl) mit
• je 3 Tropfen Cajeputöl, Lorbeerblätteröl und Lavendel fein-Öl und
• je einem Tropfen Zitronen-Eukalyptus-Öl (oder Zitronenmyrte) und Manuka-Öl vermischen. Anwärmen und rund um betroffenes Ohr/Ohrmuschel sanft einreiben und einige Tropfen auf einen Wattebausch, vorsichtig ins Ohr einführen. Kein Öl direkt ins Ohr träufeln! Wichtig: das Ohr warm halten (Wollkompressen/Stilleinlagen, Wollschal, Wärmflasche/Rotlicht). Bei Kindern unter 6 Jahren und bei starken Allergikern das Lorbeeröl weg lassen, es wirkt extrem schmerzlindernd und entstauend, kann aber bei super-empfindlichen Leuten die Haut leicht reizen, zumindest wenn man nicht 1a-Qualität erwischt. Ganz wichtig: Begleitend die sensationellen homöopathische Tropfen „Otovowen“ (Weber, in jeder Apotheke erhältlich) nach Packungsbeilage verabreichen. Das Foto zeigt die Lorbeerblüte, daraus entwickeln sich kleine olivenartige Früchte.

Sonntag, 16. November 2008

Backen mit Zedratöl

Ich hab's ja nicht so mit Politik aber die Wahl von Barack Obama vor gut 10 Tagen hat mich schon gefreut. Zwischen 1979 und 1982 habe ich oft meinen Vater in New York besucht, es war eine tolle Zeit dort mitten in Manhattan. Heute haben wir zwei Bleche mit Amerikanern gebacken, mit 10 Tropfen des wundervollen Zedratöles (Citrus medica, erhältlich bei Farfalla und bei Maienfelser). Wie schade, dass man Internet nicht riechen kann, sie schmecken und duften einfach nur köstlich! Die zweite Ladung haben wir Obamas getauft... ratet mal warum. Hier das Rezept für 12 Stück bzw. ein Blech:
125 g Butter
125 g Zucker
1 Ei
1 Esslöffel Zitronensaft
270 g helles Dinkelmehl
1 Teelöffel Weinsteinbackpulver
10 Tr. Vanilleextrakt (aber nix synthetik)
5 Tr. Zedrat- oder Zitronenöl
Butter, Zucker und Ei schaumig rühren, die ätherischen Öle dazu geben, dann die trocknen Zutaten dazu und mit zwei kleinen Löffeln 12 Häufchen oder Kugeln daraus auf das Blech setzen. Sie werden wesentlich flacher, man kann sie entweder pur essen, deren Grundfläche nach dem Abkühlenmit Schokoladenkuvertüre versehen oder einen dickflüssigen Zuckerguss mit Zitronensaft und einem Tr. Zitronenmyrte drauf pinseln.

Samstag, 15. November 2008

Fast ein Wunderöl gegen eitrige Prozesse

Kürzlich bekam ich ein paar Calophyllum-Nüsse geschenkt (danke, Wolfgang), ich habe sie nun eingescannt, bevor sie in die Erde kommen, um zu riesigen Calophyllumbäumen zu wachsen (naja, sie sollen schlecht keimen, mal schaun). Das Öl daraus gibt es bei einigen wenigen Ätherische-Öle-Firmen zu kaufen. Es enthält ätherisches Öl und Harze, weswegen es einen starken Eigengeruch hat, ein bisschen an Maggi erinnernd. Es ist so ziemlich das Beste, was man gegen Gürtelrose machen kann (die Schulmedizin kann wenn überhaupt nur mit ganz harten Mitteln helfen), gemischt mit den antiviralen ätherischen Ölen Ravintsara und Melisse. Zudem hilft es, pur aufgetragen, bei eitrigen Wunden, Furunkeln und ähnlichem. Es scheint den Körper zu unterstützen, sich gegen Bakterien und Viren zu wehren.
Der Calophyllumbaum ist ein beliebter Straßenbaum in Ländern bzw. auf Inseln des Indischen Ozeans und das Öl aus seinen Nüssen wird als Allzweck-Heilmittel eingesetzt.

Freitag, 14. November 2008

Jetzt schon an die Heuschnupfen-Saison denken

Vergangene Woche war bei unserem neuen Nachbarn ein gigantischer Bagger eingerückt, ich befürchtete, er wollte die wunderschöne Himalaja-Zeder der Vorbesitzerin umnieten, denn ich wusste von seiner Raumnot, sein Wohnmobil nicht unterstellen zu können. Ich erzählte ihm, wie wichtig das Holz dieses Baumes aus den höchsten Regionen dieser Erde (v.a. Nepal) in der Aromatherapie sei. Aber er wollte sie ohnehin stehen lassen... man hat nur haarscharf drumherum gebaggert und planiert. Dennoch teile ich meinen LeserInnen natürlich die Vorzüge dieses wunderbar samtig-holzig duftenden Ölers mit, des engen Verwandten der Atlas-Zeder [Cedrus atlantica (Endl.) Man. ex Carr.]. Dieser Methusalem unter den Bäumen kann weit über 1000 Jahre alt werden – es sind auch einzelne Prachtexemplare mit über 2000 Jahren bekannt – zudem ist die majestätisch wirkende Zeder einer der ganz großen und unübersehbaren Bäume. Ich nenne beide sehr ähnlichen Öle die "Stark-wie-ein-Löwe-Öle". Zedern sind übrigens mit den Kiefern, Fichten, Tannen und Lärchen verwandt, doch anders als bei jenen, werden nicht die Nadeln sondern die Holzstückchen destilliert, so dass es von besonderen Sesquiterpenen und deren Abkömmlingen geprägt wird.
Zedernöl wirkt stabiliserend und kräftigend, sowohl körperlich als auch im seelischen Bereich. Es stimuliert die Aktivität der Lymphgefässe, wirkt der Steinbildung entgegen und wird wegen seiner lipolytischen („fettauflösend“) Fähigkeiten Cellulitemischungen beigegeben.
Verblüffende Erfolge erzielt man mit einer rechtzeitig begonnenen Anti-Heuschnupfen-Maßnahme: Etwa acht Wochen vor Beginn der Pollenflugsaison verwendet man mehrmals täglich ein Dekolleté-Spray und fast alle Benutzer berichteten bislang von deutlich weniger Juckreiz, Schniefen und Augenbrennen. Es wird wie ein Raumspray, jedoch in Kopfnähe, versprüht, so dass man etwas davon einatmet.
In der Psycho-Aromatherapie hat das fast ewig haltbare Öl mit dem Thema „Präsenz im Hier und Jetzt“ zu tun, es unterstützt große und kleine Menschen, die sich mickrig und fehl am Platz fühlen. Es ist auch ein wertvoller Begleiter bei jeder Art von Wechsel und Neubeginn: Umzug, Schulwechsel, Partnerschaft, Beruf, Schwangerschaft. Der Inhaltsstoff Atlanton ist ein Sesquiterpenketon und kann nicht als schädigend bezeichnend werden, somit ist die Anwendung in der Schwangerschaft – im Gegensatz zu dem, was in vielen Büchern zu lesen ist – kein Problem. Die veralteten Warnungen kamen durch eine Verwechslung mit den amerikanischen „Zedern“ (Red Cedar) zustande, die vereinzelt neurotoxisch wirken können.
Ein Rezeptbeispiel, da bereits sehr viele Heuschnupfengeplagte überzeugen konnte:
50 ml Wodka
20 Tropfen Zypressenöl
10 Tropfen Zedernholzöl
2 Tropfen Melissenöl
Alles in einer Sprühflasche aus lichtgeschütztem Glas (Apotheke) gut verschütteln, vor jedem Versprühen immer wieder gut schütteln, da kein Emulgator die Mischung stören soll.

Donnerstag, 13. November 2008

Ätherische Öle und die internationale Gesetzgebung

Wer englisch kann, findet auf der Website von Aromaconnection unglaublich viele fundierte Hintergrundinformationen zu ätherischen Ölen, vor allem was die internationale Gesetzgebung momentan damit vor hat. Man kan auch deren Blog abonnieren.

Sexuelle Ausrichtung an Geruchsvorlieben erkennbar

Laut einer Studie spielt es eine Rolle bei der Partnerwahl, ob wir jemanden riechen können oder nicht. Die Vorliebe eines Körpergeruches ist nicht nur abhängig vom Geschlecht ist, sondern auch von der sexuellen Orientierung von „Empfänger“ und „Sender“. Mehr dazu auf Psychologie Heute (danke für den Link, Helge!)

Mittwoch, 12. November 2008

Britische ätherische Öle

So können britische Öle aussehen, mit Umkarton und Waschzettel. Heute gesehen bei Boots in Killarney. Leider ohne Duftproben. Boots ist eine riesige Drogeriemarkt-Kette aus Großbritannien, die vor einigen Jahren gründlich ausgebildete Aromatherapeutinnen eingestellt haben.

Dienstag, 11. November 2008

Aromatherapie-Forum auf XING


Gestern Nacht haben Helge Haibach und ich ein Diskussionsforum für Aromatherapie gestartet: "Aromatherapie - klinische und andere Anwendungsgebiete". Wir diskutieren unabhängig von Firmen, Schulen und Vereinen, möchten jedoch die Augen öffnen für höchstmögliche Qualität von Ölen, Ausbildungen und Anwendungen - jenseits von oberflächlichen Wellness-Trends. Fragen Sie, diskutieren Sie und erzählen Sie von Ihren Erfahrungen mit ätherischen Ölen. Und verraten Sie AnfängerInnen Ihre besten Rezepte! Das Mitmachen ist kostenlos, Sie müssen sich nur bei uns registrieren und können sich dann auch an anderen spannenden Xing-Foren beteiligen.

Montag, 10. November 2008

Vom Storch und dem Storchenschnabel

So langsam verabschieden sich nun auch die hartnäckigsten "Unkräuter" aus meinem herbstlichen Garten. An einer ganz bestimmten Ecke finden sich noch letzte Überbleibsel des Ruprechtskrauts, eine der eher stinkenden "Geranien" und eine wichtige Heilpflanze der Heiligen Hildegard von Bingen. Die verblühten Blütenstände sehen aus wie Storchköpfe. Daher der botanische Name "Pelargonie" (pelargos, der Storch).
In Zeiten, als der Storch noch die Babies vorbei brachte, mag diese Pflanze dem aufmerksamen Betrachter zugeflüstert haben, dass sie dem Storch auf die Sprünge zu verhelfen mag....
Genau das ist eines der Einsatzgebiete der nahen Verwandten, der fein rosenartig duftenden Rosengeranie (Pelargonium graveolens, P. odoratissimum, P. asperum). Das ätherische Öl wird aus den rauen Blättern gewonnen - für viele Menschen überraschend, wenn sie den verdünnten rosig-pudrigen Duft riechen (unverdünnt kann er je nach Firma sehr unterschiedlich riechen bis hin zu stinken).
Das Öl gehört neben Lavendelöl zu den ganz stark ausgleichenden Aromatherapeutika. Wann immer etwas aus der Balance geraten ist, sollte an dieses Öl gedacht werden. Das Wörtchen "zu" fällt dann gerne: zu müde, zu aufgekratzt, zu viel zu tun, zu langweilig. Alles ist irgendwie nicht mehr im Lot.
Der Hormonhaushalt ist ein extrem anfälliges und feines System, das schnell sauer auf Stress reagiert. Kein Wunder, in Stresssituationen des Urmenschen, als weg rennen oder kämpfen angesagt war, schaltete der Körper blitzschnell alle in diesem Moment unwichtigen Funktionen auf Sparflamme. In der heutigen Zeit, wo Stress selten etwas mit Überlebenskampf zu tun hat, reagiert der Körper jedoch immer noch wie vor zig tausend Jahren. So dass beim heutigen angespannten Lebenswandel immer häufiger das Reproduktionssystem in Mitleidenschaft gezogen wird... der Storch bleibt aus.

Samstag, 8. November 2008

Teebaum - gut studiertes Allzweckmittel

Was steht heute an? Es nieselt hier im Paradies und ich müsste einen Artikel über Aromatherapie in der Palliativpflege fertig stellen. Doch es steht noch der Umzug der Pflanzenkübel von draußen in die frisch gebaute, gestern vom Schreiner frei gegebene Veranda an. Meine Jungs haben sie schon längst längst als Skaterbahn (11 m lang) und Kickplatz eingeweiht! Doch Teebaum, Olivenbaum, Zitronenbaum und die vielen Aloes sollen auch dort einziehen!
Der Teebaum, auch Teatree oder Melaleuca alternifolia, kann zwar mit den irischen Wintertemperaturen auskommen, wir haben selten unter 3 Grad Celsius, doch sicher ist sicher. Zudem tut die Kälte seiner Frisur nicht gut, er startet dann immer ganz zerzaust ins Frühjahr und er muss muss doch fit sein, wenn im April der erste Kurs hier startet. Sein höchster Zweig reicht jetzt genau bis zu meinen Augen und überall dort, wo ich ihn beherzt beschnitten hatte, um in Kursen Teebaum-Tee vorzuführen (schmeckt grauslich!), wächst er besonders dicht und gift-grün.
Was diesem Myrtengewächs mit seinen Cousinen und Cousins gemeinsam ist: Sie sind extrem durstig. Mein erster Teebaum reagierte mit sofortigem Blätterfall und baldigem Ableben, als ich mal auf Reisen war und mein Mann ihn vergaß - obwohl ich die Pflanze genau deswegen sogar ins Schlafzimmer geschleppt hatte, damit er auch ja dran denkt!!!
Kaum eine Heilpflanze ist von Wissenschaftlern so durchleuchtet worden wie dieser australische "Ureinwohner". Aufgrund des drohenden Verbotes von Teebaumöl in Deutschland suchten engagierte Teebaumexperten wie Prof. Dietrich Wabner und Tony Burfield seriöse Studien raus, um EU-Politiker von der Unbedenklichkeit des Teebaumöles zu überzeugen. Sie kamen auf ganze 199 wissenschaftliche Papiere zum Thema.
Als medizinischer Laie kann man wohl ruhig davon ausgehen, dass ein seit Jahrtausenden erfolgreiches Therapeutikum, dass so mit drohenden Verboten konfrontiert ist, sicherlich sehr wirksam ist!
Doch es gibt, wie gesagt, auch genügend "scientific evidence", also wissenschaftliche Beweise. Man weiß beispielsweise recht genau, was an der Zellmembran von Staphylokokken und Pseudomonas-Bakterien passiert, wenn sie mit dem Öl in Berührung kommen. Ihre sie schützende und deren Innenleben regulierende Zellmembran gerät durcheinander.
In einer erst kürzlich veröffentlichten Studie konnte man wiederum zeigen, dass Bakterien bei ständigem Kontakt mit Teebaumöl (in geringen Konzentrationen) zwar nur leichte aber immerhin Resistenzen aufbauen [Changes in antibiotic susceptibility in staphylococci habituated to sub-lethal concentrations of tea tree oil (Melaleuca alternifolia). McMahon MA, Tunney MM, Moore JE, Blair IS, Gilpin DF, McDowell DA. Letters of Applied Microbiology 2008 Oct;47(4):263-8
Das bestärkt die ständige Betonung von Phytotherapie-KollegInnen und mir, dass man ätherische Öle möglichst nicht prophylaktisch anwenden sollte und auch nicht über viele Wochen.
Ein kleine Beobachtungsstudie konnte zeigen, dass bei einem Kind Warzen nach 12-tägiger Anwendung mit dem Öl komplett verschwanden [Successful topical treatment of hand warts in a paediatric patient with tea tree oil (Melaleuca alternifolia). Millar BC, Moore JE. Complement Ther Clin Pract. 2008 Nov;14(4):225-7
Das Öl wurde auch studiert bei der erfolgreichen Bekämpfung von Läusen und Milben. [An investigation and comparison of the bioactivity of selected essential oils on human lice and house dust mites. Williamson EM, Priestley CM, Burgess IF. Fitoterapia 2007 Dec;78(7-8):521-5]
Weil ich von engagierten Krankenschwestern immer wieder die Klage zu hören bekomme, dass verantwortliche Ärzte und Pflegedienstleitungen Beweise für die Verträglichkeit von aromatherapeutischen Anwendungen verlangen: Es gibt einen so genannten "Review" über die Toxikologie von Teebaumöl. Die mit Teebaum erfahreren Wissenschaftler kommen zu dem Schluss: "that adverse events are minor, self-limiting and occasional", das Öl hat also nur minimale, begrenzte und gelegentliche (unerwünschte) Nebenwirkungen [A review of the toxicity of Melaleuca alternifolia (tea tree) oil. Hammer KA, Carson CF, Riley TV, Nielsen JB. Food and chemical toxicology 2006 May;44(5):616-25]
Wie wir inzwischen wissen, reagiert es extrem schnell mit dem Sauerstoff der Luft und bildet dann für die Haut mehr oder weniger hautreizende und allergen wirksame Peroxide. Das lässt sich verhindern, indem man kein Discounter-Öl kauft, sondern verlässliche Qualitäten in kleinen Fläschchen, die bald aufgebraucht werden (würde eigentlich jemand auf die Idee kommen, Wurst wochenlang aufzuheben und dann nach Verzehr mit durchschlagenden Folgen die miese Verträglichkeit von Wurst anprangern???). Wenn wir das also wirklich peinlich genau beachten, haben wir mit Teebaumöl ein Erste-Hilfe-Produkt für viele missliche Lebenslagen an der Hand: kleine blutende Verletzungen, Halsschmerzen, Warzen, Lippenbläschen, Genital- und Fußpilz, Akne und vieles mehr.

Freitag, 7. November 2008

Die mühsame Gewinnung von Sheabutter - reine Frauensache

Shea(butter) oder in den französischsprachigen Ländern West-Afrikas Karitébutter (Vitellaria paradoxa C.F. Gaertn., Sapotaceae) ist eines der erfolgreichsten Kapitel der Naturkosmetik und Aromatherapie der letzten zehn Jahre.
Dieser in ganz West-Afrika (Burkina Faso, Mali, Ghana u. a.) wild wachsende, bis zu 15 Meter hohe Baum, trägt vier Zentimeter große, pflaumenartige Früchte, deren Nüsse bis zu 50 Prozent dieses wertvollen Fettes enthalten. Es wird sowohl für kosmetisch-pflegende Zwecke eingesetzt als auch als Lebensmittel sowie als Brennmittel (à la Petroleumlampe). In der INCI-Deklaration auf Kosmetik wird es immer unter dem alten botanischen Namen Butyrospermum parkii aufgelistet. Es wird vor allem in Burkina Faso seit Jahrhunderten als Nahrungs- und als Schönheitsmittel verwendet, auch als Lichtquelle in Form von Kerzen und zur Massage Neugeborener spielt es eine wichtige Rolle, darum vermutlich der Name sii, was in der lokalen afrikanischen Sprache heilig bedeutet.
Die extrem mühsame Gewinnung des auch Galam-Butter genannten Fettes ist traditionell Frauendomäne, die sich vielerorts durch die Popularität dieses ungewöhnlich hautpflegenden Naturproduktes eine bescheidene finanzielle Unabhängigkeit sichern konnten; Männer „dürfen“ den Baum nicht berühren. Seit jedoch der weltweite Bedarf kontinuierlich steigt, müssen sie bisweilen Abgaben an die Männer ihrer Dörfer machen - es ist fast eine Art Zuhältertum entstanden - so dass sich kritische europäische für Fair Trade-Produkte entscheiden sollten, wo diese Form der Ausbeutung zumindest etwas kontrolliert wird.
Ein junger Baum trägt erstmals nach 15 Jahren Früchte, die von April bis September geerntet werden können. Pro Baum können bis zu 20 Kilo anfallen, was maximal anderthalb Kilo Sheabutter ergibt. Je nach Herkunftsland und Gewinnungsverfahren kann das Endprodukt erhebliche Unterschiede in Konsistenz, Geruch und Farbe aufweisen. Europäische und amerikanische Firmen importieren oft die Nüsse und pressen das Fett selbst.
Auf Youtube kann man etliche Filmchen zur Gewinnung dieser heiligen und wertvollen Butter anschauen, die Ton-Qualität von einigen ist kaum zu ertragen, doch selbst die nicht immer scharfen Bilder lohnen sich und geben uns trägen "zivilisierten" Menschen einen Eindruck über dieses mühsame Geschäft. Hier zwei recht professionell hergestellte Videos, eines auf französisch, eines auf englisch, beide über die Gewinnung des Fettes in Burkina Faso. Ein Film aus Senegal ist auch sehr informativ.
Das Besondere an dieser gelblichen, etwas nussig-säuerlich riechenden Masse ist ihr hoher Anteil an Unverseifbarem (lässt sich bei der Herstellung von Seife nicht verseifen und bleibt als Rückstand zurück). Sheabutter kann bis zu 11 Prozent davon enthalten (Avocadoöl bis zu 6 Prozent, Sesamöl bis zu 1,5 Prozent, Olivenöl bis zu 1,2 Prozent), weshalb sie eine ideale Beigabe zu jeder Fette-Öle-Mischung ist. Somit stellt das Unverseifbare in der Sheabutter eine ungewöhnlich hoch konzentrierte Substanz zum Geschmeidigmachen auch von ganz trockener und gereizter Haut dar. In Pflegeprodukten schätzt man auch die feuchtigkeitsbindende Wirkung auf die Oberhaut. Und HundebesitzerInnen, deren Liebling oft an wehen Pfoten leidet, beispielsweise im Winter durch Salz aus den Wegen, werden mit Sheabutter eine überraschende Tierkosmetik zur Hand haben.
Bei der Behandlung von Narben beobachtete man eine Zunahme der Elastizität des Gewebes. Dieses Unverseifbare kann man deshalb auch in isolierter Form erwerben.
Sheabutter beschleunigt Heilungsprozesse (enthält Allantoin), schützt den Feuchtigkeitshaushalt der Haut und ist ausgezeichnet verträglich. In Europa erhält man sie meistens als schonend raffiniertes Produkt, sie ist dann schneeweiß und fast geruchsneutral.
Eine kosmetisch noch interessantere Variante stellt die selten erhältliche ostafrikanische Sheabutter aus Vitellaria paradoxa ssp. niloticum dar, sie ist ein geschmeidigerer und fast geruchsfreier oder leicht vanilleartig duftender Kosmetikzusatz, sie ist erhältlich bei Ronald Reike, der auch sonst hoch interessante Rohstoffe für die Naturkosmetik anbietet: http://www.naturrohstoffe.de/shop_oele_basisoele.php.
Als Zugabe zu fetten Ölen lässt man sie schonend schmelzen, beispielsweise auf der Heizung oder im Wasserbad, und gibt sie dann dem Öl zu. Wenn man sie zu 50 Prozent zugibt, erhält man eine vorzügliche weiche Nasen- und Brustsalbe. Für Cremes gegen Schwangerschaftstreifen und für Lippenbalsam darf die Konsistenz etwas fester sein, ein Beispiel für eine schnelle Salbe: 20 Gramm Sheabutter mit 10 ml Jojobalöl in einem ganz sauberen kleinen Marmeladen-Schraubglas auf der Heizung zusammen schmelzen. Mit ganz sauberem Löffelchen etwas umrühren, mit circa 10 bis 15 Tropfen ätherischen Ölen beduften und einige Stunden fest werden lassen. Bei Erkältungen je 5 Tropfen Cajeput, Ravintsara und Thymian Ct. Linalool, bei rauhen Lippen je 2 Tropfen Mandarine rot, Grapefruit und Benzoe, dazu 10 Tropfen Vanilleextrakt (in Alkohol). Zur Vorbeugung von Schwangerschaftstreifen je 5 Tropfen Lavendel, Weihrauch und Mandarine. Gegen Cellulite je 5 Tropfen Zypresse, Orange, Wacholder und Kaffee-CO2-Extrakt (erhältlich bei Feeling) und statt Jojobaöl wirkt noch besser das kostbare Centella-Mazerat (auch genannt Brahmi, Tigergras, Gotu Cola), erhältlich bei Maienfelser. Tolle Rezepte und prima Informationen rund um Naturkosmetik zum Selbermachen gibt es bei Heike Käser http://www.olionatura.de
Bei Franz Thome aus Hamburg kann man unterschiedliche Qualitäten zu enorm günstigen Preisen bestellen, seine Frau ist aus Ghana und er unterstützt mit seinem kleinen Direkt-Import seine Schwiegerfamilie.

Vanille - schöne Reise auf informativer DVD

Es nahen ungemütliche Wochenenden, man kann sich nicht so recht für das Fernsehprogramm erwärmen, plant jedoch entspannende Novemberabende auf dem Sofa. Also dringend ein paar herzerwärmende Duft-DVDs bestellen und mit den Reportern von der Neuen Züricher Zeitung in die weite bunte Welt reisen. Und dabei noch lernen! Ich liebe den Film über die Herstellung von Vanille, mein Lieblingsduft. Man sieht tolle Landschaften, die Mühsal der Gewinnung, man lernt auch einiges über ökologische Probleme und Arbeitsbedingungen der engagierten Menschen, die uns mit Wohlgerüchen versorgen. Sehenswert sind ist auch die DVDs "Vom Kakao zur Schokolade" und "Rose" sowie ganz beeindruckend "Parfum", auf der sich spannende Interviews mit Parfumeuren wie Roman Kaiser und inspirierende Bilder von Grasse befinden.

Donnerstag, 6. November 2008

Schweben auf des Adlers Schwingen

Heute kam ein "Care-Paket" aus Deutschland, wunderbare Naturkosmetik, ohne die ich nicht gerne auskommen möchte. In einer wunderschönen Rosenserviette lag dazu ein Geschenk an mich. Drei unscheinbare Stückchen eines dunkel-gefleckten Holzes, vielleicht 20 Gramm schwer. Da ich gerade am Vorabend Sägemehl und Holzstückchen von der Baustelle unserer Veranda zusammen gekehrt hatte, musste ich schmunzeln: Diese Holzstückchen hätte jeder andere mit in den Feuerholz-Korb gegeben.
Dann wären jedoch viele zig Euro mit verbrannt. Vielleicht wäre nur ein eigenartiger Duft aus unserem geschlossenen Bollerofen entwichen. Denn es handelt sich um Adlerholz, Aquilaria malaccensis Lam. [früher: Aquilaria agallocha Roxb.], dessen beste Qualitäten einen höheren Grammpreis als Gold erzielen. Das ätherische Öl ist nur bei gut sortierten Firmen erhältlich, inzwischen meistens verdünnt. Das daumennagelgroße Fläschchen hat mich vor Jahren bereits ein kleines Vermögen gekostet!
Dieses auch unter dem geheimnisvoll klingenden Namen Oud bekannte ätherische Öl ist sicherlich auch der ungewöhnlichste Duft, den wir für die Aromatherapie zur Verfügung haben. Gleichzeitig ist es eines der teuersten ätherischen Öle der Welt: 1 ml kostet je nach Firma 70 Euro und mehr. In der Bibel wird diese Pflanze unter oft unter dem Namen Aloeholz oder Aloth (Agarwood) als Kostbarkeit erwähnt.
Der begehrte Duftstoff kann nur gewonnen werden, wenn dieser bis zu 40 Meter hohe Tropenbaum aus der Familie der Seidelbastgewächse (Thymelaeaceae) von einem Pilz (u. a. Aspergillus niger) befallen wird und wenn anschließend über Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte entsprechende Abwehr- und/oder Heilungs-Reaktionen im Holz stattfinden, die zur Absonderung dieses schweren rauchig-erdigen Duftstoffes führen. Spezialisierte Duftstoffjäger dringen immer tiefer in die Regenwälder Vietnams, Kambodschas, Koreas oder von Laos ein, um infizierte Bäume zu finden. Dabei werden auch (noch) nicht-infizierte Bäume zerstört, da man den Befall nicht unbedingt von außen sieht.
Da das heiß begehrte Agarwood sowohl für die Herstellung von hochwertigem japanischen Räucherwerk unentbehrlich ist als auch – bis zur Erfindung des pharmazeutischen Produktes – als hoch wirksames pflanzliches „Viagra“ galt, muss Aquilaria malaccensis und auch etliche andere Aquilaria-Arten als fast ausgerottet eingestuft werden. Ausführliche Informationen dazu (in englisch) vom britischen Nachhaltigkeitsspezialisten Tony Burfield von Cropwatch.
Aufzucht der Bäume in Plantagen und die Infektion durch Menschenhand haben noch nicht zu befriedigendem Ersatz geführt, der Faktor Zeit kann eben nicht beschleunigt werden. Zudem kann man die Bäume nicht "einfach so" mit dem Pilz "impfen", nur 10 Prozent der Bäume erzeugen diese harzartige Substanz.
Aus den Holzstückchen von infizierten und gereiften Bäumen wird mit Wasser eine Maische gebildet und diese dann - oft vor Ort mitten im Wald - destilliert.
Wenige ätherische Öle berühren Menschen so tief wie dieser Duft. Er hat so viele Facetten wie Inhaltsstoffe, die meisten davon im Einprozent-Bereich oder gar weniger. Die Beschreibungen reichen von verbrannt, modrig, erdig über pudrig, balsamisch, warm-einhüllend. Ich habe ihn in meinem zweiten Buch "Das Zugang-zur-Tiefe-der-Seele-Öl" genannt. Eine meiner Kursteilnehmerinnen brach in der Sekunde des ersten Schnupperns an diesem Duft in Tränen aus. Nach einer Räucherung mit "Eaglewood" passieren in Träumen oft seltsame oder wenigstens auffällige Dinge. Euphorie und Hochgefühle (Fliegen wie ein Adler) ergreifen manche Menschen, je nachdem, in welchem Seelenzustand sie sich gerade befinden.
Schon auf Grund des hohen Preises ist Adlerholz kein Alltagsöl, es wird wohl auch kaum für die körperlichen Indikationen wie Krampfadern und Hämorrhoiden eingesetzt werden. Es schenkt einem vielmehr eine kleine Auszeit aus dem Alltagstrott, es führt in einen Besinnungsmoment auf das Wesentliche und kann als Verwöhnöl für sich oder seine(n) Liebste(n) das sprichwörtliche Hohe Lied der Liebe olfaktorisch untermalen. Dafür verdünnt man es maximal 0,5-prozentig und mischt es mit feinen Lieblingsölen wie Champaca, Jasmin oder Vanille in Jojobaöl. Oder ganz biblisch mit Myrrhe, Weihrauch und Rose sowie jeweils einer Spur Kalmuswurzel und Cassiazimt. Eine solch biblisch inspirierte Mischung kann man in Deutschland als Körperöl oder auch pur für die Räucherlampe bei Professor Wabner's Ätherische-Öle-Firma Wadi erwerben.
In Japan, dem eigentlich recht westlich orientierten Land, spielt die Räucher-Zeremonie des Duft-Lauschens noch einen hohen Stellenwert: Kodo. Sie ist ohne Adlerholzduft nicht denkbar. Die abgebildeten Räucherstäbchen der Firma japanischen Traditionsmanufaktur Shoyeido duften deutlich nach Oud und laden zur Achtsamkeit und Sparsamkeit ein: Das Päckchen hat mich mal fast 60 DM gekostet! Aber sie sind es wert, man benötigt ohnehin nur wenige Zentimeter für einen wundervollen Duft im Zimmer.
Wer englisch lesen kann, sollte sich auf folgenden zwei Websites die Artikel über die Hintergründe der Gewinnung von Adlerholz lesen: Trygve Harris, ein Fachfrau für erlesene ätherische Öle aus New York berichtet über eine Reise in die Adlerholz-Wälder und zeigt auch sehr informative Fotos. Der Duftexperte und Indien-Reisende Christopher McMahon beschreibt auf seiner sehr informativen Website den Duft und alles Drumherum auch ausführlich.
"Narde und Safran, Kalmus und Zimt, mit allerlei Bäumen des Weihrauchs, Myrrhen und Aloe mit allen besten Würzen." Hohelied 4:14

Die korrekte Version des Gattefossé-Mythos

Kürzlich habe ich bei einem Vortrag wieder mal die alte Story vom Herrn Gattefossé gehört, der seine Hand verbrannte, sie in einem Pott Lavendelöl "gelöscht" und gekühlt hat, keine Schmerzen hatte und somit die Aromatherapie "wiederentdeckt" hat. Laut einem der Pioniere der neuzeitlichen Aromatherapie Robert Tisserand - er hat immerhin die Übersetzung von Gattefossés französischsprachigem Buch "Aromathérapie" (1937) ins Englische (1993) ausführlich begleitet und kommentiert - verhielt sich die Sache völlig anders. Der genaue Wortlaut ist auf "Tisserand's Space" auf der Website seiner ehemaligen Firma nachzulesen. Demnach war Gattefossé, dessen Körper wegen einer Chemikalienexplosion im Jahr 1910 (oder nur die Arme? "after a laboratory explosion covered me with burning substances") richtig brannte, ins Freie gestürzt und hat sich auf einem Rasen gewälzt, um die Flammen zu löschen. Danach entwickelte sich an beiden Händen ein Wundbrand (der durch das Bakterium Clostridium perfringens ausgelöst wird - er kommt beispielsweise im Boden vor). Seinerzeit verstarben noch ein Viertel der infizierten Menschen an der sich sehr rasch ausbreitenden Gangrän, zumindest war sie ein Grund zur Amputation der befallenen Gliedmaßen in den Kriegen vor dem zweiten Weltkrieg.
Gattefossé vermerkte in seinem Buch, dass "nur eine Spülung mit Lavendelöl" die übliche Gasbildung im Gewebe stoppte, er entwickelte sich sodann ein übermäßiges Schwitzen, doch am nächsten Tag setzte die Heilung ein. Und nur dank des Lavendelöles konnte er weitere Pioniere wie Jean Valnet und Margherite Maury in dieser duftenden Wissenschaft unterrichten, deren Bücher in den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts den Aromatherapy-Boom in Großbritannien auslösten. Aber das ist eine andere Geschichte.

Johanniskraut-Mazerat – keine unerwünschten Nebenwirkungen

Immer wieder werde ich darauf angesprochen, dass Ärzte und Pflegedienstleitungen den bewährten äußerlichen Einsatz von Johanniskrautöl/Johanniskrautmazerat (Rotöl) neuerdings verbieten. Zugrunde liegt ein Missverständnis wegen zahlreicher wissenschaftlicher Studien, die besagen, dass INNERLICH eingenommene, hochkonzentrierte Johanniskraut-Extrakte fatale Wechselwirkungen mit Medikamenten verursachen können. Eine neue Studie gibt wissenschaftlich fundierte Entwarnung.
Medikamente mit plus/minus 1000 mg Hyperforin, so heißt die antidepressiv wirksame Leitsubstanz, ein sehr flüchtiges Molekül, besitzt eine unerwünschte Nebenwirkung für einige wenige Patientengruppen. Betroffen sind vor allem transplantierte Menschen und auch solche, die Medikamente gegen AIDS einnehmen müssen. Sie dürfen keine hyperforin-haltigen Präparate innerlich einnehmen. Niedrigdosierte Präparate stellen laut einer neuen Studie (September 2008) wiederum keine Gefahr dar, diese haben dann jedoch nicht die ausgeprägte antidepressive Wirkung: Mueller SC, Majcher-Peszynska J, Mundkowski RG, Uehleke B, Klammt S, Sievers H, Lehnfeld R, Frank B, Thurow K, Kundt G, Drewelow B.: No clinically relevant CYP3A induction after St. John's wort with low hyperforin content in healthy volunteers. Eur J Clin Pharmacol. 2008 Sep 3.
Gegen die schmerzlindernde ÄUSSERLICHE Anwendung von Johaniskraut-Mazerat bestehen dagegen keinerlei Bedenken, diese Produkte enthalten ohnehin nur 2,2 bis 20,8 mg pro 100 ml Johaniskraut-Mazerat, dass laut einer Studie nach fünf Wochen verflüchtigt war: P. Maisenbacher und K.-A. Kovar, Planta Med., Bd. 58 (1992), 351-354 und J. Hölzl, L. Demisch und S. Stock, PlantaMed., Bd. 55 (1989), 601 -602. Je nachdem, ob das Mazerat unter Einwirkung von Sonnenlicht oder ohne hergestellt wurde, kann der Hyperforin-Gehalt noch geringer sein. Neuerdings wird ein Auszug ohne Sonnenlicht empfohlen, um unnötige Peroxid-Bildung zu vermeiden. Peroxide können die kranke und gereizte Haut weiter schädigen.
Mehr Infos zum Thema, u.a. eine Liste mit Medikamenten, die nicht verträglich sind mit hoch dosierten Hypericum-Extrakten, sind zu finden auf meiner neuen "Fragen und Antworten-Rubrik".
Es wäre schade, wenn dieses wunderbar effektive traditionelle und preiswerte Mittel wegen unnötiger Missverständnisse oder gar wegen Desinformation aus der Krankenpflege verschwinden würde! Denn es ist nicht nur wundheilend und schmerzlindernd, sondern auch wirksam in der MRSA-Prophylaxe und wirkt nachgewiesenermaßen antitumoral! Fast eine "eierlegende Wollmilchsau".

Erkenntnisse vom Aromatherapie-Symposium in München

Dieser lehrreiche Tag am 18.10.2008 in der Klinik Augustinum war (fast) absolut gelungen. Es waren über 300 Personen anwesend, der nicht allzu große Saal konnte nicht mehr fassen. Das Interesse an ätherischen Ölen ist also nach wie vor groß, denn parallel lief ja bei Primavera auch eine Veranstaltung. Das einschränkende Wort „fast“ kam von den Damen und Herren, die auf den oberen Reihen des frisch umgebauten „Theaters“ saßen: sie sahen meistens nur eine Hälfe der Powerpoint-Präsentationen und oft die ReferentInnen gar nicht....
Die erfahrene "Alt-Häsin" der Aroma-Szene Ruth von Braunschweig führte durch den abwechslungsreichen Tag.
Zunächst sprach der Überraschungsgast Prof. Dr. Dr. Hanns Hatt über neue Erkenntnisse, was das Riechvermögen des menschlichen Körpers anbelangt: auch viele Haut- und die Prostatazellen können riechen! Und die Eizelle sendet nicht nur den inzwischen bekannten Maiglöckchenduft aus, sondern lockt laut Prof. Hatt die anrückenden Spermien mit einem ganzen Blumenstrauß an Düften! Vieles darüber ist in seinem neuen Buch "Das Maiglöckchen-Phänomen" nachzulesen (Piper Verlag, 19.90 Euro) oder auf der Website der Uni Bochum zu finden.
Der sympathische Bio-Heilkräuter-Bauer Georg Effner (Rottaler Aromaöle) sprach anschließend über seine besondere Technik der schonenden Destillation, über seine Melissenpflanzen, die drei unterschiedliche Chemotypen von Melissa officinalis produzieren, über den Einfluss von Trocknung und anderen Verarbeitungs-Faktoren auf die ätherischen Öle u.v.m. Er und sein engagierter Kollege Wolfgang Burger hatten einen kleinen Stand mit einer Schaudestille im Foyer zu Demonstrationszwecken aufgebaut.
Nach einer leckeren Kaffeepause (jegliche Verköstigung war im preiswerten Eintrittspreis von ab 65 Euro enthalten) sprach ich über zahlreiche wissenschaftliche Erkenntnisse bei Krebs/Tumoren, MRSA, Juckreiz, Atemwegserkrankungen etc. Ich konnte auch über eine neue Studie berichten, in der das Team von Prof. Dr. Buchbauer (Uni Wien) belegen konnte, dass auch bei durch Atemmasken "erblindete" Personen, die also nicht riechen konnten, ob reines fettes Öl oder das 20-ig-prozentige (!) Orangenölgemisch einmassiert wurde, signifikante physiologische Veränderungen nach einer 5-minütigen Aroma-Massage zeigten.
Danach berichteten die Krankenschwestern Monika Volkmann und Monika Furtner-Keil von erfreulichen Heilungserfolgen bei ekligen Wunden und Narben (schaurige Fotos!!!) im Krankenhausbereich sowie von dem Verlauf einer Entwicklung und Etablierung eines neuen Aromapflege-Produktes in der Klinik Augustinum. Gar nicht so einfach, ein großes Team in so einen Testlauf einzubinden! Doch das Ergebnis duftet wunderbar und hilft ganz toll (ich durfte es bereits im Sommer an meinem schmerzenden Knie ausprobieren!).
Nach einer gesprächsreichen Mittagspause mit einer traumhaft aromatisierten Kürbiscremesuppe und einem köstlichen Pastagericht mit Ätherisch-Öl-Soßen ließ uns die liebenswerte Apothekerin-Fotografin-Dichterin Christina Kiehs-Glos am Jahreszyklus der Wildrose in Chile teilhaben. Anhand von bemerkenswert detaillierten Fotos konnten wir das Pflanzenleben von der Hagebutte bis zur Rosenblüte in allen Stadien begleiten. Wenn doch alle AromatherapeutInnen die Möglichkeit hätten, sich so intensiv mit den Ölpflanzen auseinander zu setzen! Zumindest sollten alle ihre wunderschönen Bildbände genießen (Wildrose, Iris, Mistel, Aloe vera, Calendula und Arnika)!
Die Tierärztin Dr. Christina Heigl aus Kolbermoor berichtete anschließend über vielfältige Möglichkeiten, verstörte und erkrankte Tiere mit ätherischen Ölen zu behandeln. Sie hat Aromatherapie u.a. in Pretoria gelernt und hat durchaus interessante Ansätze, auch wenn ihr Vortrag durch die Kürze der Zeit etwas mehr Struktur vertragen hätte. Doch ich hatte ja auch ein Feuerwerk an Informationen abgeschossen, es ist schwierig, wenn man ein Minimum an spannenden Infos zu seinen ZuhörerInnen rüberbringen will!
Den Abschluss machte die an der Uni Hamburg lehrende und forschende Wissenschaftlerin Prof. Dr. Elisabeth Stahl-Biskup. Sie hat bereits zahlreiche Doktorarbeiten über ätherische Öle betreut und selbst über nordische Thymianarten geschrieben. Sie berichtete über ätherische Öle bei Atemwegserkrankungen, beispielsweise wie Bestandteile der Öle den Bronchialschleim verändern können und bei welchen Erkrankungen der Einsatz ätherischer Öle sinnvoll ist.
In den Pausen bot das engagierte Pflegeteam des Augustinum Inhalationen und kleine Massagen an, so dass die Öle auch "life" erfahren werden konnten, zwei Firmen verkauften ätherische Öle und ein Buchstand mit den Büchern der ReferentInnen (und vielen anderen Büchern) war auch vorhanden. Es gab auch erste Informationen über den tatsächlich neu gegründeten Verein Aroma-Forum International, er wurde am Tag vor dem Symposium (17.10.2008) amtlich abgesegnet. Vielleicht ein lohnenswerter Neuanfang ohne Altlasten!

Manuka - das Pflanzen-Antibiotikum

Wie so oft habe ich mir mal wieder eine Erkältung auf dem Rückflug von München eingefangen (ich möchte nicht wissen, wie verseucht die Luftfilter der Flieger heutzutage sind). Mein mit Manuka-Honig angereicherter Tee bringt mich auf die Idee, ein paar Zeilen zu diesem hübschen Strauch, dem ich dreifach im Garten beim wachsen zuschauen darf, zu verfassen.
Sein wissenschaftlicher Name Leptospermum scoparium kommt manchen Menschen befremdlich vor. Dabei heißt der Gattungsname nichts anderes als "schmale Samen" [Eselsbrücke: Leptosom, der schlanke, hagere Mensch]. Sie sehen eher wie winzige braune Fusseln aus, man sieht den einzelnen Samen kaum mit bloßem Auge. Sie befinden sich - ähnlich wie beim Eukalyptus - in circa 2 mm breiten ufo-förmigen Kapseln. Scoparium ist der Gattungsname des Besenginsters und beschreibt, wie die meisten zweiten Bestandteile des botanischen Namens, die Pflanze. Die Manuka-Sträucher sind oft genau so zerzaust und besenartig wie eben die Ginsterbüsche.
Außer im Mai und Juni sieht Manuka nicht sonderlich attraktiv aus. Seine sich schälende Rinde erweckt fast Mitleid, oder auch Ärger bei irischen Gartenbesitzern, so dass er immer wieder rausgerissen wird. Doch kein noch so grausamer Gärtner würde im Frühling auf die Idee kommen, die herrlich zyklamrot blühende Heilpflanze auch nur zu beschneiden. Es gibt den Strauch auch in allen Rosa-Schattierungen und in weiß.
Sie ist in Neuseeland heimisch und ist eine beliebte Zierpflanze in Irland. In besonders stark antibiotischster Qualität wächst sie in der neuseeländischen Region namens East Cape und wird seit "Ewigkeiten" von den Aborigines als Allheilmittel geschätzt und verwendet. So verwundert es nicht, dass die neuseeländische Regierung viel Geld in unzählige wissenschaftliche Studien über die auch Teatree genannte Pflanze investiert hat, um einerseits die Wirksamkeit gegen viele verschiedene Bakterienstämme zu untersuchen, andererseits konnte auch die extrem gute Verträglichkeit nachgewiesen werden. Der hohe Anteil an Sesquiterpenen und Triterpenen macht das Öl sehr hautverträglich und zudem wesentlich haltbarer als das kurzlebige australische Teebaumöl (Melaleuca alternifolia). Beide zusammen sind eine wunderbare Kombi im Kampf gegen den gefürchteten Krankenhauskeim MRSA, der jährlich tausende von Menschen das Leben kostet und der kaum noch mit Antibiotika zu bekämpfen ist.
Manuka-Honig trägt oft die Bezeichnung UMF mit einer Zahl von 10 bis 16 (Unique Manuka Faktor). Nicht jeder Manuka wirkt antibiotisch, darum hat man dieses Siegel eingeführt, so dass der Kunde sich die Qualität seiner Wahl aussuchen kann. Je höher die Zahl, desto teurer das Produkt, kein UMF-Siegel ist ganz normaler hochwertiger Speisehonig. Eine neue Studie (Januar 2008) von Prof. Dr. Thomas Henle und seinem Team von der TU Dresden konnte endlich zeigen, warum dieser Honig so einzigartig antibakteriell wirkt: Je höher der Gehalt an Methylglyoxal ist, desto besser. Die Bezeichnung für einen besonders methyloxalreichen Manuka-Honig ist MGO 400.
In der englischsprachigen Welt ist der Heilwert dieses tollen Produktes bereits recht bekannt, auf YouTube findet man innerhalb eines recht informativen Werbefilmchens sogar ein Videoclip mit einem Interview mit Prof. Henle.
Im klinischen Bereich setzt sich nun auch in Deutschland ganz langsam Medihoney durch, ein standardisiertes Verbandsystem mit Manukahonig und anderen Honigen, das bei chronischen Wunden erstaunlich gut hilft. Ein Team der Uni Bonn um Aromatherapie-Spezialistin Gisela Blaser testet es intensiv, insbesondere an krebskranken Kindern.
Auf YouTube findet man sogar den Ausschnitt einer britischen Fernsehshow, in der Sängerin Katherine Jenkins die Vorzüge des Honigs bei Halsweh und Heiserkeit fröhlich anpreist. Selbst die Herstellung des sehr hitzeempfindlichen Honigs kann man auf dieser Film-Website anschauen. Sogar das Anlegen eines Manuka-Wundverbandes kann man sich anschauen!

Willkommen im Blog für Aromatherapie

Dieser Blog dient der Verbreitung von wissenschaftlichen Erkenntnissen über die nachgewiesene Wirkung von ätherischen Ölen auf den menschlichen Körper, auf die Psyche und auf das Verhalten des Menschen. Es mangelt nicht an seriösen Studien, wie immer wieder in der Presse und im Internet nachzulesen ist, sondern an leicht verständlichen Veröffentlichungen, so dass MitarbeiterInnen von Kliniken und Pflegeinstitutionen sich umfassend informieren können.

Welcome to the first German blog about clinical aromatherapy
Share experiences with one of Germany's leading aromatherapists. There is enough scientific evidence about the positive effects of essential oils but the papers are hard to find or difficult to understand for nurses. I have been educating staff of different hospitals for about a decade and know about the difficulties of installing aromatherapies in German, Austrian and Swiss hospital and caring facilities. By providing free information on my website (so far only in German language) I hope to convince those who are still reluctant or even rejecting this wonderful means of "bringing the care back to the health care", as my colleague Jane Buckle writes in her wonderful book "Clinical Aromatherapy"

Benvindos ao primeiro blog em lingua alema sobre a aromaterapia
Enfermeiras e pessoas cuidando de criancas excepcionais podem profitar enormemente do uso de óleos essenciais naturais. Existem muitos textos scientíficos sobre os vàrios effeitos dos óleos porém sao diffíceis à ler. Neste blog vou postar experiencias dos 15 anos de experiencia com o tratamento de doencas com a aromaterapia.