Montag, 4. Januar 2010
Aromatogramm - reproduzierbarer Nachweis
Beim Durchforsten meines Fotoarchivs begegnete ich heute mal wieder diesen schaurig-schönen Motiven. Sie zeigen Aromatogramme, mit denen überprüft wird, wie stark ein ätherisches Öl gegen bestimmte Mikroorganismen (Pilze und bestimmte aerobe [luftliebende] Bakterien wirkt. In einem meiner Kurse hatten wir die Gelegenheit, diese Wirkweise von zwei ätherischen Ölen und einer Ätherisch-Öl-Mischung mit eigen Augen zu sehen. Auf dem oberen Bild kann man ganz gut erkennen, was die entsprechende Öle bei einer Staphylokokkus-aureus-Kultur, angerichtet haben: Die dunkle Fläche rund um das mit den jeweiligen Ölen löschpapierartige Plättchen besteht aus toten Mikroben. Dieser "Hof" wird von den Mikrobiologen in Millimeter gemessen und mit +++ markiert. Je größer dieser ist, desto mehr Kreuzchen bekommt das Öl, weil desto stärker antibakteriell wirkt es.
Dieser Test ist wissenschaftlich anerkannt, da er auch bei der Überprüfung von Antibiotika eingesetzt wird (Antibiogramm). Er erfüllt die geforderten Kriterien nach Reproduzierbarkeit, vorausgesetzt, es werden immer die selben Öle, dh derselben Firma und möglichst sogar derselben Charge verwendet.
Zurück zu den Fotos: Kunzea ericoides (Kanuka) zeigt eine nicht allzu große Effektivität gegen diesen speziellen Stamm des Staph. aureus (ganz oben) und richten rein gar nichts gegen Escherichia coli aus (Mitte). Lavandula angustifolia (Lavendel) wirkt deutlich stärker - zumindest gegen Staph aureus, nicht so doll wirkt es gegen E. coli. Der große "Bakterienfriedhof" befindet sich beide Male bei einer Öle-Mischung namens "Quarkmischung". Sie wird in einer Münchener Klinik mit Quark vermischt bei bestimmten Entzündungen wie Venenentzündungen, als Auflage eingesetzt. Sie besteht aus Lavandula agustifolia, Thymus vulgaris Ct. Linalool und Thymol (zwei Thymiantypen).
HeilpraktikerInnen und Ärzte könnten also Abstriche von Körpersekreten an ein Labor schicken und feststellen lassen, welche Öle dem individuellen Patienten in aktuellen Krankheitsfall helfen würden. Freilich zählen beim Ergebnis nicht unbedingt Duftvorlieben der/des Patienten, es geht ja nicht um Wohlfühlaromatherapie, sondern man möchte Keime bekämpfen, gegen die beispielsweise Antibiotika machtlos sind. In Süddeutschland bekommt man Infos zum Aromatogramm in der Olympia Apotheke in Karlsruhe, beim Hessischen Ärzteverband kann man Unterlagen von Inhaberin Apothekerin Dorothea Hamm kostenlos runterladen. Mehr im Norden kann das Labor Hauss in Eckernförde weiter helfen.
Hier kann nochmals in meinem Text von Ende April 2009 nachgelesen werden, wie die (seinerzeit) Schülerin Ute Runkel mit Hilfe von hunderten von Aromatogrammen nachweisen konnte, dass ätherische Öle wirkungslose Antibiotika "wieder wecken" können. Ute hat übrigens inzwischen ihr Studium beendet und hat vor zwei Wochen geheiratet; sie heißt nun Stumpf mit Nachnamen, herzlichen Glückwunsch und viel Glück im weiteren Leben zu zweit!
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2 Kommentare:
Ja, das ist DER Beweis schlechthin, dass die Öle auf der therapeutischen Ebene hoch wirksam sind. Ich bewundere die Arbeit von Ute Runkel und habe den Link darauf schon vielfach weitergeleitet. Danke auch an sie, dass sie Ihre Arbeit zur Verfügung gestellt hat. Meiner Meinung nach ist dies ein viel versprechender Weg zur Bekämpfung der multiresistenten Keime in den Krankenhäusern.
Ich erinnere mich noch gut an die Fotos, die Monika Volkmann uns vom Arm einer Patientin gezeigt hatte, der wegen einer unaufhaltsamer Infektion in Kürze amputiert werden sollte. Grauenvoll! Die Aromatherapie konnte das Blatt wenden und der Arm heilte vollständig. Einfach genial! ... und eigentlich kein Wunder!
Liebe Grüsse und danke für die stets interessante Lektüre!
Denise
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