Sonntag, 8. Februar 2009
Der Mensch - ein Nasentier
Heute Nachmittag hielt ich einen Vortrag über den menschlichen Riechsinn in Wien. Die zwei Stunden reichten natürlich nur aus, um eine kleine Idee der faszinierenden Neuronenwelt zwischen unseren Augenbrauen bzw. tief dahinter zu vermitteln. Neue Forschungen besagen übrigens, dass viele Hautzellen mit der Fähigkeit ausgestattet sind, zu riechen. Dass Spermien ihren mühsamen Weg zur reifen Eizelle finden, verdanken sie ihren Riech-Neuronen. Unsere Partner wählen wir oft nach geruchlichen Aspekten und bemerken dabei gar nicht, dass uns ein gänzlich anderes Immunssystem fasziniert - diese Arbeit verrichtet unsere Nase völlig unbemerkt. Besonders spannend finde ich den "sechsten Sinn", die Fähigkeit unseres Vomeronasalorgans, Pheromone wahrzunehmen. Und sich von ihnen an der Nase herum führen zu lassen. Mehr zu diesem Thema findet man in dem flüssig zu lesenden Buch des kürzlich verstorbenen Wissenschaft-Autors Lyall Watson "Der Duft der Verführung" und auch in Udo Pollmers "Liebe geht durch die Nase". Über noch mehr Aspekte des Riechens habe ich hier berichtet.
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2 Kommentare:
Ist es nicht genial, das menschliche Riechen? Aufgewachsen im Glauben ein Rudiment zu besitzen,leitet dieser Sinn in seiner stillen Dominanz uns doch mehr, als wir es wahrhaben wollen. Ich wundere mich nicht mehr, wenn ich mich nach einem anstrengenden Tag plötzlich im geruchsintensiven Lush-Shop wiederfinde und nach diesem "Break" nach Hause gehe, um mir aus meinem kleinen Schatz ätherischer Öle etwas auszusuchen, um dann schnell, schnell, schnell darüber zu lesen, zu genießen, etwas Ruhe und leuchtende Freude zu finden. Danke, Du kluge Nase und erfindungsreicher Hypothalamus. Und Danke auch Ihnen an Ihrem Wissen und dem Weitergeben dessen ständig teilhaben zu dürfen.
Die anonyme Mathilde aus Leipzig
Hej Eliane,
ich liebe "Pesthauch und Blütenduft" von Alain Corbin über die Geschichte des Geruchs (und der Hygiene)und "Magie der Düfte" von Paul Faure....
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