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Sonntag, 25. Januar 2009

Morgen fängt das Jahr der Kuh (des Ochsen) an

Ich weiß nicht warum, aber ich fühle mich dem ostastiatischen Neujahr mehr verbunden als der europäischen Jahreswende. Dieser Termin mitten im tiefsten Winter mitten in der Nacht ist für mich nicht stimmig. Die chinesische Jahreswende Ende Januar oder Anfang Februar (jedes Jahr etwas anders, es handelt sich um einen astrolunaren Kalender, der sich nach den Begebenheiten am Himmel richtet) erscheint mir natürlicher und eher an die jahreszeitzlichen Zyklen angepasst. Hier in Irland beginnt ganz offiziell am 1. Februar der Frühling und man spürt zu diesem Zeitpunkt bereits, wie die Natur alle Anstrengungen unternimmt, sich zu recken und zu strecken und endlich wieder zu erwachen. Oft blühen um diese Zeit die ersten Kamelien und die umwerfende lilarote Blüte des Rhododendron arboreum lässt auch nicht mehr lange auf sich warten.
Und ich finde, auch nach Weihnachten (oder gerade dann, wenn der schlimmste Fest-Stress vorbei ist) kann man seine Wohnung hübsch und winterkuschelig dekorieren und auch weiterhin leckere Plätzchen backen. Darum anbei ein paar sehr aromatische, um nicht zu sagen "antibiotische" Leckereien zur kalten Jahreszeit und zum "Silvester". Denn morgen, 26.01.2008 fängt das Jahr der Kuh/des Ochsen an. Es soll ruhiger und erdiger werden als das vergangene Jahr der Ratte, in dem fast alle Menschen so wie das putzige und umtriebige Nagetier geschuftet, gesammelt und neue Projekte begonnen haben. All diese Projekte werden ab morgen umgesetzt, verfestigt und zu Ende gebracht. Insofern können die selbst gebackenen Köstlichkeiten auch "Fortune Cookies", die chinesischen Glückskekse sein, der (amerikanische) Chinese serviert sie anlässlich von Feiern wie den Neujahresfeierlichkeiten. Das "richtige" Rezept für Fortune Cookies steht übrigens hier.

Rosenbussis 30-40 Stück

Teig:
200g Mehl
200g Butter
100g Zucker
100g geriebene Mandeln
1 Eigelb
1 Tr. Rosenöl
1 Prise Meersalz
15 Tr. Vanilleextrakt (Primavera oder Farfalla)
evtl. 1 EL fein geriebene Rosenblütenblättchen

Guss:
100g Puderzucker (Staubzucker)
circa 2 EL Rosenhydrolat

Aus den Teigzutaten einen Mürbeteig kneten und mindestens zwei Stunden im Kühlschank kalt stellen (oder über Nacht). Teig halbieren, zwei „Stangen“ rollen und „Taler“ abschneiden. Oder kleine Halbmonde (Kipferl) formen. Circa 10 Minuten bei 160 Grad backen. Mit dem Zuckerguss bestreichen und nach Wunsch mit Puderzucker bestäuben. In einer mit einer Papierserviette mit Rosenmotiv ausgelegten Schale servieren.

Tonka-Gewürzherzen 50 Stück

200g weiche Butter
200g Zucker
2 große Eier
2 Tr. Zimtrindenöl
2 Tr. Ingweröl
1 Tr. Nelkenblütenöl
1 Tr. Bay- oder Pimentöl
1 Tr. Pfefferöl
10 Tr. Tonkabohnenextrakt
150ml Reismalz oder Rübensirup
1 Messerspitze Salz
750g Dinkelmehl

Butter und Zucker aufschlagen, Eier und ätherische Öle dazu geben, danach Melasse und Salz einarbeiten und schließlich alles mit dem nach und nach zugefügten Mehl gut mischen. Kloß in Klarsichtfolie einpacken und für einige Stunden kalt stellen (auch über Nacht). Dann Herzchen ausstechen und bei 160 Grad knapp 15 Minuten backen. Diese Kekse halten in einer gut verschlossenen Dose recht lange, da die ätherischen Öle antioxidativ wirken.

After-Eight-Vergnügen 30-40 Stück

Teig:
180g feiner Zucker
180g weiche Butter (Zimmertemperatur)
1 Messerspitze Meersalz
3 Eier
240g Mehl
40g Kakaopulver (ohne Zucker)

Füllung:
100g Schlagsahne
100g weiße Kuvertüre
2 Tr. ätherisches Pfefferminzeöl (Mentha piperita, nicht „Heilpflanzenöl“)
evtl. 12 Blättchen frischer Minze

Zucker mit Butter und dem Salz aufschlagen, nach und nach die Eier unterschlagen. Mehl hinzufügen und mit Kakao verrühren. Mit zwei Teelöffeln kleine Häufchen (maximal walnussgroß) auf ein Backblech setzen und circa 15 Minuten bei 160 Grad backen.
Kuvertüre klein hacken und im Wasserbad vorsichtig schmelzen. Mit der Sahne vermischen (oder beides auf der Heizung erwärmen und vermischen), Öl dazu geben und ev. die feinst geschnittenen Minzeblättchen hinzufügen. Idealerweise einige Stunden ziehen lassen und dann gut durchrühren. Auf die Hälfte der Plätzchen schmieren, mit jeweils einem Plätzchen zuklappen. Entweder mit Puderzucker (Staubzucker) bestäuben oder nach Muster der Rosenbussis einen Zuckerguss herstellen: statt Rosenhydrolat Pfefferminzehydrolat verwenden und damit Punkte und/oder Spiralen auf die Doppeldecker spritzen.

Thymian-Locken 30 Stück

100g Butter
60g brauner Zucker
1 Messerspitze Meersalz
gut vermischen, bis der Zucker völlig aufgelöst ist.

1 Ei
50g Crème fraiche oder Schmand
Saft einer Zitrone
3 Tr. ätherisches Zedratschalenöl (oder Zitronenschalenöl)
2 Tr. Thymian-linalool-Öl
hinzufügen

200g helles Dinkelmehl
hinzufügen und zu einem homogenen Teig verarbeiten. Eventuell mit 1 Esslöffel frisch gezupfter Blättchen des Zitronenthymians verfeinern.
S-förmige Kringel auf ein Backblech spritzen und knapp 15 Minuten bei 160 Grad backen. Wenn vorhanden, mit etwas erwärmtem Quittengelee bestreichen.

7 Kommentare:

Aromula hat gesagt…

Mannomann, die Kekse müssen her, sag bloß, Du hast die alle schon gebacken und noch Deine Tilda und Deine Mütze gemacht??? Ich bin begeistert von Deiner Emsigkeit - welches chinesische Tierchen bist Du denn? Das mit dem Neujahr geht mir genauso, als stockkatholisches Mädel vom Lande atme ich auch regelmäßig erst zum 2.2. richtig auf: Das ist Lichtmess, da endet offiziell erst die Weihnachtszeit und die Tage werden merklich länger und man spürt förmlich, dass man den Winter nun doch überleben wird. Die Zeit nach Dreikönig bis dahin ist für mich meistens die Winterdepressizeit schlechthin. Ich wäre ja sehr dafür, dass sich das werte christliche Abendland wieder darauf besinnt, Weihnachten erst ab Weihnachten zu feiern, während man den Advent als besinnlihce Vorberitungszeit viel gesundheitsverträglicher gestalten könnte - aber auf mich hört ja keiner. Hoffen wir also gemeinsam, dass das Jahr der Kuh nicht zum Jahr des Hornochsen wird und wir alle etwas mehr Bodenhaftung bekommen, sowie heilsame Trägheit und gutverdauliches Wiederkäuen praktizieren lernen...
MUHHHH!
Sagt Ula (eine Ratte)

Susanne hat gesagt…

Jetzt habe ich meine Hüften einigermassen schadlos durch die Weihnachtszeit gebracht, nun kommst du mit so leckeren Rezepten daher.
Klingt sehr, sehr gut, ich werde wohl mal testen müssen.
After eight oder Tonka steht dabei ganz oben auf der Liste...
Grüsse!

Beate Knappe hat gesagt…

Das liest sich ja absolut köstlich, doch bitte woher soll ich die Zeit und Energie nehmen auch noch zu backen .-))))

Anonym hat gesagt…

Das lag wohl heute in der Luft.
Bei mir war heute auch der Backwahn ausgebrochen und ich habe Nussecken gebacken.
Für die Laune war natürlich auch was drin - ein GrandManier-Aroma aus Grapefruit, Orange und Bergamotte.
Das hatten wir scheinbar dringend nötig - fast alle aufgefuttert!

LG
Ines

"fabuscreativ" hat gesagt…

Hallo Eliane,danke dir für deinen lieben Eintrag bei mir.Auch freut es mich immer wieder dadurch *neue*Blogs kennenzulernen!Muss gleich noch deinen genaustens studieren.Ich liebe ja die Aromatherapie und habe auch ein Buch;allerdings nicht dass von dir ;-(...aber auch ein seehr tolles:Patricia Davis Aromatherapie von A-Z,kennst du es??
Und deine Rosenduft-Grüsse, (Rosengeranium im Moment)und Neroli für die Duftlampe;wegen des kranken Männe!!Kann ich wirklich gut gebrauchen.....
Danke dir auch für die tollen Rezepte,die ich sicher gerne in der *neuen*Küche ausprobieren werde.
Ich wohne in der Nähe von Basel,aber meine Bestellungen mach ich auch bei Farfalla....lustig dass du die Chefs kennst;hat sicher seine Vorteile.So nun mach`s ganz gut und ich schick dir einen Neroli- Hauch ;-)))))GabiB.

Unknown hat gesagt…

@fabuscreativ:
Patricia Davis "Aromatherapie von A -Z " habe ich auch, aber zumindest in meiner Ausgabe befindet sich ein unverzeihlicher Fehler: Unter dem Stichwort Ravensara, Ravensara aromatica , wird Ravintsara, Cinnamomum camphora , beschrieben.
Ravensara ist doch ein sehr problematisches Öl, ganz im Gegensatz zu Ravintsara.Das heißt, die Beschreibung passt zum Cinnamomum camphora und ist soweit ich das beurteilen kann ok.
Oder hast Du eine Ausgabe, die diesen Fehler schon bereinigt hat?
Liebe Grüße nach Basel
Marion.

Anonym hat gesagt…

Hej Eliane, wo nimmst Du bloß die Kraft und die Zeit her? Backen, stricken, Bücher schreiben, recherchieren, Kinder groß ziehen, durch die Weltgeschichte reisen, Vorträge vorbereiten und halten, Blogs mit Inhalten füttern, Webseiten pflegen und und und....

Ich hab allerdings an dem Tag auch gebacken - Zitronenkuchen mit Grapefruitguß - damit der Sommerduft durchs haus zieht

Liebe Grüße
Gaby