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Montag, 9. Februar 2009

Nach Zimtblatt und Teebaum


Vor einigen Tagen ging ein Artikel um die englischsprachige Kosmetik-Welt, welcher kurz und knapp besagt, dass laut einer im Januar 2009 veröffentlichten Doktorarbeit von Lina Hagvall Lavendelöl ein starkes Allergen sein könne, weil es zu Autoxidation neige (ähnlicher Prozess wie das Ranzigwerden von Fetten). Geraniol aus Rosenöl wird auch angeprangert, da es laut einer anderen Veröffentlichung der Doktorandin mit dem Enzym Cytochrom 450 reagiere und so zu Geranial würde, welches als stark hautirritierende Substanz stigmatisiert wird.
Dass andere Forscher (Jurij J. Hostýnek und Howard I. Maibach) kaum Zusammenhänge zwischen dem Gebrauch von Geraniol und Kontaktallergien feststellen konnten ("a clear cause-effect relationship has infrequently or rarely been established"), wird nicht erwähnt.
Bei einer Studienübersicht von Axel Schnuch und Kollegen an 1658 bis 4238 Probanden fanden sich 0,4 Prozent Allergiker gegen Geraniol und 0,2 Prozent Reaktionen auf Linalool. Die Forscher an der Uni Göttingen zweifelten 2007 in der renommierten Fachzeitschrift Contact Dermatitis sogar an, dass Linalool überhaupt als Allergen bezeichnet werden kann (Abbildung).


Tony Burfield von Cropwatch, ein kritischer Beobachter der Angriffe gegen natürliche Heil- und Duftsubstanzen kommentiert in seinem Blog den erstgenannten sehr einseitigen Artikel mit dem Hinweis, dass die Forschungen von Frau Hagvall vom RIFM (Research Institute for
Fragrance Materials)
subventioniert wurde. RIFM ist die Forschungsinstitution der IFRA, dem weltweiten Verband der (synthetischen) Parfümhersteller.
Wenn ich immer öfter solche Negativpresse lese wundere ich mich, dass ich nach 20 Jahren des allerintensivsten Gebrauchs von ätherischen Ölen nicht allergiegeplagt und winselnd über die Erde krieche. Bei meiner Familie ist auch noch keine Allergie bekannt. Öl ist halt nicht gleich Öl und Geraniol aus dem Labor ist nicht gleich Geraniol in respektvoll gewonnenem Rosenöl. Wie ergeht es denn euch, liebe Leserinnen und Leser in dieser Hinsicht? (Die entsprechende Antwort(en) anklicken und auf "vote" drücken, mit "view" kann man auch einfach reinschauen!).

Wo sind dir Allergien gegen aetherische Oele begegnet?
Ich bin allergisch.
Bei mein(en) Kind(ern).
Bei meinem Partner(in).
Bei einigen Kollegen.
Bei vielen Kollegen.
Bei einigen Kunden.
Bei vielen Kunden.
Bei Patienten.
Ich kenne niemanden.
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7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Oh Eliane,
ich kann es nicht mehr "hören",
wir werden von überall her mit Duftstoffen chemischer Herkunft und Chemie überschüttet - das ist alles ok, weil DIE Geld damit verdienen.
Ich finde diese Studien mit einzelnen Inhaltsstoffen so zum Ko....

Ich hatte am Freitag Besuch und musste 3 Stunden lüften, weil die "Dame" sich so eingedieselt hatte, dass mir die Luft wegblieb und mein GöGa Kopfschmerzen bekam (was sehr selten ist) - das ist wohl völlig ok

Susanne hat gesagt…

Eine Kollegin erzählte mir, dass sie während der Geburt mit Lavendelöl beruhigt werden sollte, angeblich bekam sie stattdessen einen satten Asthmaanfall. Die Herkunft des Öles konnte sie mir nicht nennen. Es ist nun fast 16 Jahre her - damals gab es ja an jeder Ecke "reines ätherisches" Öl zu kaufen...
Heute braucht sie nur an Lavendel zu denken und bekommt Beklemmungen...

Ansonsten sind mir in meiner täglichen Arbeit, auch an Schwerstkranken, keine Reaktionen, die nicht sein dürfen aufgefallen - wir arbeiten aber auch mit Ölen von guten Firmen!

Eine ähnliche Erfahrung wie Gaby habe ich letzte Woche gemacht, als Angehörige den Krankenhausduft mit zwei verschiedenen Parfümmischungen vertreiben wollten. Uns Pflegenden und den Ärzten blieb die Luft weg! Der Mitpatient bekam seine Luft über die Maschine - zum Glück!
Jetzt kann ich erahnen wie sich Asthma anfühlt.
Wir haben den Angehörigen ein "Gute Laune" Raumspray gegeben und alle waren glücklich!

Ist die Umfrage eigentlich irgendwie offiziell oder nur aus eigenem Interesse entstanden?

Liebe Grüsse!

Eliane Zimmermann hat gesagt…

das ist einfach nur eine kleine Privatumfrage, liebe Susanne! Mich würde mal sehr interessieren, wie es sich so in meinem KollegInnen- und Bekanntenkreis mit den Allergien verhält. Ich habe nämlich so gut wie keine Allergiker in meiner Umgebung, darum ist mir das Thema irgendwie fremd. Scheint auf der Insel noch nicht so verbreitet zu sein. Wir haben wahrscheinlich alle zuviel Dreck und Schimmel in den Häusern, das scheint abzustumpfen!

Anonym hat gesagt…

Hej,

ich habe durch mein intrinsic Asthma sehr empfindliche Bronchien, aber keine Allergie. So kann es mir durchaus passieren, dass ich auf der Arbeit in Sekundenbruchteilen intensivpflichtig werde, weil eine neue Kollegin mit dem verkehrten Duschbad geduscht hat oder sich mit der falschen Bodylotion eingerieben hat. In der zwischenzeit wissen das alle und nehmen auch Rücksicht darauf.
Allerdings ist es schon ein Problem, wenn unsere Patienten sich derart beduften, dass ich denen nur aus dem Weg gehen kann.
All diese Stoffe sind künstlich, da ist kein einziges ätherisches Öl zwischen.
Ich habe z. B. von der Firma Weiling ein wundervolles Parfum, dass nur aus ätherischen Ölen besteht und das liebe ich...

Ich denke auch, dass diese vielen Allergien etwas mit dem Versprechen der Industrie zu tun hat, dass es uns mit all den wundervollen Putz-, Körperpflege-, Wasch- und Duftmitteln richtig super geht. Da wird einem im Fernsehen eine heile wundervolle Welt suggeriert beim Nachhause kommen (weil es dann ja soooooo schön riecht), dass man sich als "normaler" Mensch schon schämt auch mal schmutzige Hände zu haben ;)

Eliane Zimmermann hat gesagt…

nicht zu vergessen: "der Einheitsduft", der uns vielleicht alle besser handhabbar machen soll... diese Individualität ist einfach schwer zu handhaben, George Orwell lässt grüßen! wenn wir alle irgendwie ähnlich riechen... vielleicht denken wir dann auch einheitlicher (und unkritischer???)

Aromula hat gesagt…

Jedenfalls macht der Einheitsduft uns tendenziell beziehungsunfähig, weil wir den richtigen Partner nicht an seinem Duft erknnen, wenn der seine Drüsen mit Synthetik lahmgelegt hat. Das behindert die natürliche Auslese beim Balzen natürlich enorm. Blöd, wenn man erst nach der Rosawolkenzeit merkt, dass man den Partner nicht riechen kann... Unsere Instinkte werden konsequent ruiniert. Das fängt schon in der Wiege mit Duftterror an und stört die Bindung zwischen Mama und Baby. Und wer seinen Instinkten nicht mehr trauen kann, der muss sich andere Autoritäten suchen, wie praktisch, für diejenigen, die damit Geld verdienen! Das wird sich die Pharma- und Duftstoffindustrie doch nicht von so ein paar Naseweisen wie uns versauen lassen. Wer zahlt, bestimmt. Und wer lauter schreit hat recht... Darum werden diese unsäglichen Studien so einem breiten Publikum kommuniziert und als allgemeine Wahrheit ganz allmählich in Gesetze verwandelt.

filz-t-raum.ch hat gesagt…

hallo eliane, endlich kam ich dazu,auch mal bei dir reinzuschauen.hab grad deine beiden blog's etwas angesehen und muss sagen,da war ich bestimmt nicht das letzte mal!!!
bis bald!
filz-t-raum.ch