ZUM FINDEN VON THEMEN, DIE SICH NICHT IN DER SEITENLEISTE (RECHTE SPALTE) BEFINDEN, KÖNNEN SIE EIN STICHWORT IHRER WAHL IM WEISSEN FELD MIT DER KLEINEN LUPE, GANZ LINKS OBEN IN DER BLAUEN LEISTE, EINGEBEN!

Dienstag, 26. Mai 2009

Die Einsamkeit des Blogschreibens

Wie schon Ula gestern schrieb: Es ist schade, wenn man anderen eine Freude durch kompetente Informationen machen möchte (die sich andere bezahlen lassen), aber so gar nicht mitbekommt, ob oder wie die Bemühungen überhaupt ankommen. Wenn diese Seite circa 150 Mal pro Tag aufgerufen wird, mag das so sein, doch Bloggen ist als kommunikativer Austausch gedacht, anders als eine statische Website. Sorry an die paar treuen Leserinnen, dieser Laden ist nun vorübergehend geschlossen.

Freitag, 22. Mai 2009

Aromatherapie in der Palliativpflege


Nachdem mich vor einiger Zeit eine deutsche Ärztin anrief und zu der Idee befragte, einen Menschen im Wachkoma mit Japanischem Heilpflanzenöl (vermutlich Mentha arvensis) zu stimulieren, wurde mir bewusst, dass auch ein noch so wohl gemeinter Einsatz von ätherischen Ölen bedenklich sein kann. 


Und dass auch Mediziner nicht unbedingt das Feingefühl und das Wissen zu besitzen brauchen, so einen Einsatz beurteilen zu können. Woher auch, sie lernen das ja nicht im Studium.


Ich hatte für mein Irisiana-Buch ein Kapitel über den helfenden Einsatz von ätherischen Ölen bei extremen Erkrankungen verfasst, das jedoch aus Umfangsgründen gestrichen werden musste. Umso überraschter war ich, als ein Jahr später eine Anfrage kam, ein Kapitel zu genau diesem Thema in einem dicken Fachbuch zum Thema Palliativpflege zu schreiben. Also grub ich die gestrichenen Zeilen aus meinem Datenmülleimer aus, überarbeitete sie und passte sie dem Buch an und voilà: Heute kam mein Belegexemplar. Es ist bei Forum GesundheitsMedien erschienen, detaillierte Infos dazu erhält man hier.

Mittwoch, 20. Mai 2009

Arme Aromatherapie



In einem meiner regelmäßigen Austausch-Telefonate mit Dr. Dietrich Wabner erfuhr ich heute, dass das drohende Verbot von Furokumarinen (auch FCF oder Furocoumarine)  in (Natur)Kosmetik nun zum Ende des Jahres greifen soll. Wenn nicht noch ein Wunder an Widerstand seitens der Naturkosmetikindustrie passiert, dürfen also nur noch Zitrusöle in der EU eingesetzt werden, denen dieser antioxidativ wirksame und krebshemmende Inhaltsstoff entzogen wurde, beispielsweise durch eine Destillation des gepressten Öles. Wer schon mal das Öl der destillierten Limette mit einem Öl aus einer frischen abgeraspelten Limettenschale vergleichen konnte, weiß, was das für die Duftqualität bedeutet. 
Das destillierte Limettenöl erinnert mich immer an etwas ältere Colafläschchen aus der Gummibärchentüte. Destilliertes Orangenöl riecht terpenig und fahl, erinnert etwas an Pinselreiniger. Die anderen Zitrusöle kenne ich gar nicht ohne Furokumarine. Und möchte sie am liebsten auch gar nicht kennen lernen.
Das Furocumarin Psoralen wird erfolgreich in der Bestrahlungstherapie gegen Psoriasis (Schuppenflechte) und Krebs (!) eingesetzt, ist also ein in der Medizin bekannter und anerkannter Stoff. Der Vorwurf jedoch, das Furocumarine krebsauslösend seien und DNS-schädigend ist nicht aus den Köpfen von bestimmten Eurokraten heraus zu bekommen.


Betroffen sind neben Zitrusschalenölen (Rautengewächse) und dem kaum erhältlichen (Garten)Rautenöl auch einige Öle der Apiaceae (Doldenblütengewächse) wie Angelikawurzelöl (nicht aber das Angelikasamenöl). Einige Mengenangaben für Furokumarine (in parts per million):
  • Angelikawurzel 420 ppm
  • Bergamotte 25.326 ppm
  • Grapefruit  4.126 ppm
  • Zitrone 13.932 ppm
  • Limone 5.410 ppm
  • Mandarine 13 ppm
  • Orange bitter 1.258 ppm
  • Limette 20.000 ppm
Ohne Mengenangaben:
  • Weinraute (ruta graveolens)
  • Petersilie
  • Orange süss
  • Tangerine
  • Anis
  • Kreuzkümmel
  • Kümmel
  • Zitronenverbene ("Eisenkraut")
  • Opoponax
  • Feigenblätter

Hintergründe sind (auf englisch, 14 Seiten) nachzulesen bei Cropwatch. Wer sich umfassender über Furokumarine - auch in Lebensmitteln wie Sellerie - informieren möchte kann sich dort auch in eine hervorragende Übersicht einlesen (118 Seiten).

Montag, 18. Mai 2009

Kleiner Luxus gefällig?


Nach den harten Fakten der letzten Einträge hier Luxus pur. Mein Boroniasträuchlein, ein Rautengewächs (also verwandt mit Zitrone, Orange, Amyris und Gartenraute) blüht fast, seine rosafarbenen Glöckchenblüten duften bereits stark frühlingsfrisch und nach Veilchen, schwer zu beschreiben. Der fein-schwüle Duft der weißen Madonnenlilie schwingt irgendwie auch mit. Die nadeligen Blättchen riechen ganz anders: eher grünlich-balsamisch.
Aus diesem australischen – nicht frostharten – Strauch, der bis zu 2 Meter hoch wird, kann man einen der teuersten Naturdüfte erwerben, nur noch übertroffen durch Iris- oder Adlerholzdestillat. Bei Maienfelser kostet das Absolue von Boronia megastigma 39 Euro (1 ml). In deren wunderschönen Katalog wird der Duft als mystisch nach Frühlingsblumen mit vielen unbeschreibbaren Untertönen umschrieben. Bei Ronald Reike kann man den Duft auch tröpfchenweise bestellen bzw. in Jojobaöl verdünnt, ein Super-Service, wie ich finde. Bei den meisten anderen Firmen sucht man diesen Duft vergeblich.


Das Absolue enthält den Irisöl-Inhaltsstoff Jonon, vermutlich ist die psychische Wirkung ähnlich erhebend. Ich benutze die kostbare dunkle Flüssigkeit nicht für therapeutische Zwecke, habe das Fläschchen nur zum Zeigen in meiner Sammlung. Die frische Pflanze duftet zudem wesentlich besser.

PS an meine Schweizer LeserInnen: In der neuen BRIGITTE Nr. 12, Schweizer Ausgabe, ist auf Seite 10 ein kleiner Bericht über AiDA mit einem Foto unserer Region.

PPS an  DIANA Ich habe keine Mail wg. Teebaumstäbchen bekommen, finde zumindest keine. Bitte nochmals melden mit Adresse!!!

Sonntag, 17. Mai 2009

Zusatzerläuterung zu Salicylsäure

Mein lieber Kollege Thomas Krummer (danke!!!) hat noch folgende vertiefende Erläuterung ins Kommentarefeld geschrieben, da manche LeserInnen damit nicht klar kommen, stelle ich den Text hier nochmals ein. Vielleicht interessiert das die Pflegenden (Laien bitte wegschaun ;-) demnächst leichter verdauliche Kost!)
Die Acetylsalicylsäure (=ASS) wirkt hemmend auf die COX, weil die Acetylgruppe auf ein Serinrest des Enzyms übertragen wird. Dazu wird der Weg der Arachidonsäure, als Substrat der COX, in das aktive Zentrum verhindert. So können keine Prostaglandine enstehen und damit wird u.a. der Entzündungs- und Schmerzprozeß gehemmt. Die Acetylgruppe ist also notwendig für die Wirkung. Salicylsäure selbst hat keinerlei hemmende Wirkung auf die COX. Sie dient ledidlich als Prodrug und wird in der Leber weiter metabolisiert, u.a. zu Methoxymethylsalicylat, Hydroxymethylsalicylat und Methylsalicylat. Dieser Derivate haben eine COX-hemmende Wirkung, allerdings nicht so ausgeprägt wie bei ASS. So ist auch die thrombozytenaggregierende Hemmung nur gering.
Offiziell gilt die tägliche Zufuhr von 0,5mg Methylsalicylat/kg KG als unbedenklich. Erwähnt werden immer wieder allergische Reaktionen nach Genuß von Limonaden, Zahnpasta oder Bonbons.
Interessant finde ich noch, das Methylsalicylat nicht genuin in der Pflanze vorkommt, sondern sich erst durch Fermentation oder Destillation aus der geruchlosen Vorstufe Monotropitosid bildet.

Literatur: Hänsel, Sticher; Pharmakognosie, Phytopharmazie, Springer 2007

Freitag, 15. Mai 2009

Die Dosis macht das Gift



Das Öl von Gaultheria procumbens (G. fragrantissima) besteht fast nur aus Methylsalicylat (aromatischer Ester = Phenylderivat). Dieser Stoff wirkt genau wie die Acetylsalicylsäure in Aspirintabletten als so genannter COX-Hemmer (Cyclooxidase). Diese Gruppe von Medikamenten unterdrückt also einen Stoff, der u. a. entzündungsfördernde und schmerzfördernde Prostaglandine im Gewebe auslöst. Diese werden vom Körper aus der beispielsweise in Fleisch vorkommenden Arachidonsäure synthetisiert.

Lange Jahre schreckten us-amerikanische Warnungen bezüglich Methylsalicylat in Wintergrünöl  AromatherapeutInnen vom Gebrauch dieses nützlichen Öles ab. 14 g Wintergrünöl  – innerlich – können bereits tödlich wirken, für ein Kind wirken geschluckte 4 ml tödlich. Die IFRA (International Fragrance Research Association) lehnt es für die Parfümherstellung ab. Dennoch ist es für den menschlichen Konsum zugelassen. Der medizinisch-frische Geschmack und Geruch von Wintergrün ist in den USA fast omnipräsent. Von vielen Zahnpastamarken über Mundwässer, Softgetränke, Kaugummi und andere Süßigkeiten ist er in sehr vielen Produkten enthalten. Meistens in synthetischer Form. So dass es viele dokumentierte Vergiftungsfälle gibt, wo eine Überdosierung von Methylsalicylat eine Rolle spielt.

Wendet man Wintergrünöl in einer in der Aromatherapie üblichen Verdünnung von 0,5-1 Prozent bei akuten Schmerzzuständen an, hat man damit eines der schmerzstillendsten Öle überhaupt zur Verfügung. Es ist aus der natürlichen Therapie von Fibromyalgie (Weichteilrheumatismus) kaum noch weg zu denken. Denn es hat gleichzeitig eine entspannende Komponente, die bei dieser Erkrankung, die durch psychogene Faktoren verstärkt wird, für die ganzheitliche Therapie wichtig ist.

Handelsübliche Präparate sind mit 5 Prozent und mehr deutlich höher dosiert und wirken aufgrund ihres Counter-Irritant-Effektes: die Haut wird gereizt und stark durchblutet und es kommt zu einer verminderten Wahrnehmung der Schmerzen. Aspirin und ähnliche Medikamente mit Acetylsalicylsäure haben eine stark schleimhautschädigende Wirkung, so dass sie für viele Menschen nicht magenverträglich sind. Sie können auch nicht durch die Haut aufgenommen werden. Die kleine Methylgruppe am Molekül macht den Unterschied. Dadurch, dass sie das Molekül um ein C-Atom und um drei H-Atome „bereichert“, wird es fettlöslicher und kann dann von der Haut resorbiert werden. Enzyme in der Haut können diese Methylgruppe wieder abspalten, so dass die schmerzlindernde Salicylsäure in Aktion treten kann.

Das ist nicht nur ideal bei rheumatischen Erkrankungen, sondern auch bei Sportverletzungen, denn Wintergrünöl vermindert nicht nur Schwellungen, sondern hilft dabei, dass verletztes Gewebe schneller regeneriert.

>< Wintergrünöl sollte nicht in Verbindung mit Wärmflaschen, Heizkissen oder sonstigen Wärmeanwendungen verwendet werden, auch ist es in der Badewanne gering dosiert zu verwenden (max. 5 Tropfen). Es darf nicht vor Operationen verwendet werden und sollte auch von Menschen, die blutverdünnende Medikamente einnehmen müssen, gemieden werden, da sich ein additiver Effekt einstellen kann (und das Blut dann zu stark verdünnt wird). Es ist nicht für die Anwendung bei Kindern geeignet.

Quellen: Holly Phaneuf, Herbs demystified. New York 2005 · Maria Lis-Balchin: Aromatherapy Science. London 2006 · Monika Werner & Ruth von Braunschweig: Praxis Aromatherapie. Stuttgart 2006

Der Unterschied zwischen Duft und Nicht-Duft


Gestern haben wir den Unterschied zwischen Eisenkraut (Verbena officinalis, Abbildung oben) und Zitronenverbene (Aloysia triphylla oder Lippia citriodora, Abbildung unten) gerochen und geschmeckt, er ist gewaltig! Während ersteres nicht duftet und entsetzlich bitter schmeckt, duftet zweiteres nach Nimm-2-Zitronenbonbons. Leider wird es manchmal unter dem Namen Eisenkraut verkauft, was dann zu Verwirrungen führt. In Frankreich wird der herrlich zitronig duftende und schmeckende Tee aus Aloysia - die übrigens nur in sehr milden Wintern einigermaßen winterfest ist - Verveine citroneé genannt. Der Name für das bittere Eisenkraut lautet auch Verveine, vielleicht ist es darum bei Übersetzungen zu diesem Kuddelmuddel gekommen. Also hier im Klartext:
  • Eisenkraut, Verbena officinalis: bitter und nicht auffällig duftend (leicht krautig-grasig), kein Öl, Teedroge, keltisches Druidenkraut, winterharte Staude
  • ZitronenverbeneAloysia triphylla: Blätter und ätherisches Öl stark zitroniger Duft, frostempfindlicher Strauch
Das ätherische Öl von Aloysia triphylla gehört zu den ganz teuren Ölen, zudem darf es weder bei Sonnenschein noch vor einem Solariumsbesuch auf der Haut verwendet werden. Auch hat es - zumindest bei vielen Frauen - eine stark wehenauslösende Wirkung, so dass es nicht in der Schwangerschaft verwendet werden darf. Der dafür verantwortliche Inhaltsstoff ist noch nicht identifiziert, möglicherweise ist er nicht in jedem Öl enthalten, weswegen diese Wirkung umstritten ist. Ich habe in drei Fällen erlebt, wie es eine stockende Geburt, die nicht so richtig "in die Pötte" kam, beschleunigte.

Donnerstag, 14. Mai 2009

Schade...


...dass man den Duft von Rhododendron fragrantissimum nicht als natürliches ätherisches Öl erwerben kann. Heute war ich nach einigen Stunden Chemie-Theorie mit meinen Kursteilnehmerinnen in Derreen Garden, wo unglaublich viele duftenden Rhododendren und ihre engen Verwandten, Duftazaleen in voller Blüte stehen. Einfach nur traumhaft.

Montag, 11. Mai 2009

Michelia doltsopa


Heute war ich auf der Blumeninsel Garinish Island hier im Hafen von Glengarriff. Ungewöhnlich spät im Jahr war der Baum Michelia doltsopa noch voller Blüten. Sie duften normalerweise recht stark nach Zitronenschale, Vanille und einem Hauch Gewürznelke. Der mit den Magn olien eng verwandte Baum scheint aber unter dem strengen Winter gelitten zu haben, die oberen Blätter hingen, die meisten Blüten waren sehr fleckig und der Duft nur ganz schwach. Aus der nahen Verwandten Michelia alba wird ein feines und kostbares Blütenöl destilliert.

Freitag, 8. Mai 2009

Warum wir riechen, was wir riechen


Auf unserer Riechschleimhaut befinden sich neben Stütz- und Drüsenzellen 20 bis 30 Millionen Riechzellen. An deren Ende spalten sich in neun bis zwölf nicht bewegliche Riech-Sinneshaare - in so genannte Zilien - auf, deren Oberfläche mit Rezeptor-Proteinen bestückt ist. Es gibt etwa 350 dieser verschiedenen Proteine, die jeweils nur für eine bestimmte Duftgruppe empfindlich sind. Man spricht vom Schlüssel-Schloss-Prinzip, das in der Zeichnung skizziert ist, nur müssten 350 unterschiedliche Farben und Formen dargestellt werden (eine ausführlichere Zeichnung befindet sich hier). Die „Riechhärchen“, die in einer Sekretschicht liegen, sind der Ort der „olfaktorischen Transduktion“: Wenn Duftmoleküle,  also Materie, an die passenden Zilien angedockt haben, werden ihre„Fingerabdrücke“ in nicht materielle elektrische Informationen umgewandelt. 

Nach der „Übersetzung“ des Duftmoleküls in Duftinformation werden in Bruchteilen von Sekunden über den langen Nervenfortsatz aller auf diesen Duft spezialisierten Riechzellen durch viele kleine Öffnungen einer Knochenplatte namens Siebbein (Os ethmoidale) direkt in einen Teil des Endhirnes geleitet: zu den zwei paarigen Riechkolben. Noch ein paar komplizierte Schritte in Richtung Limbisches System und wir riechen!!!! Und nicht nur das: Im Limbischen System (=Rhinenzephalon=Riechhirm), werden Erinnerungen und Gefühle ausgelöst. Dieser Prozess wiederum bewirkt eine Ausschüttung von Botenstoffen (Neurotransmitter), die Einfluss auf unsere Stimmungen haben. Die Duftstimuli erreichen auch den Hypothalamus – hier werden Nahrungsaufnahme, vegetative Reaktionen und hormonelle Prozesse (insbesondere durch Sexualhormone) gesteuert. Auch der Hippocampus wird angesteuert, dieser winzige "Fleck" im Gehirn „verwaltet“ unsere Erinnerungen. So greifen also Düfte in viele wesentliche Steuerungsprozesse unseres Befindens ein. In Negativen, wie im Positiven: Miefiger Teppichboden, müffelnde U-Bahn-Gäste und überparfümierte Damen können schlimmstes Missempfinden auslösen. Ein geliebter Duft in der Duftlampe oder im Bad, ein vanilleduftendes Baby oder ein Rasierwasser, das an alte Zeiten erinnert, können für seelische Höhenflüge sorgen.

Wir können nach neuesten Erkenntnissen auch mit der Haut riechen, Spermien können riechen, unser Drillingsnerv (N. trigeminus) ist an entscheidenden Riechprozessen beteiligt und unser Vomeronasalorgan in der Nase kann vermutlich auch riechen. Eigentlich sind wir Menschen richtige Nasentiere, denn wir können circa 10.000 Gerüche unterscheiden, zumindest nach etwas Training.
© Zeichnungen: Eliane Zimmermann

Dienstag, 5. Mai 2009

Desinfektion mit Teebaumstäbchen


Die neuartigen Teebaumstäbchen von der australischen Thursday Plantation, über die ich kürzlich berichtete, sind endlich angekommen.


Eine unglaublich geniale Technik in einem Klickmäppchen aus stabilem Kunststoff -  hygienisch und transportsicher auch für Rucksäcke auf Weltreisen verpackt. 


Mit 3,80 Euro für 12 Stäbchen nicht billig aber sicherlich auch nicht teurer als viele chemische Mittel. 


Man knickt die grün markierte Sollbruchstelle einfach ab, die Flüssigkeit aus Teebaum, Aloe vera, Alkohol und (leider) Kosmetik- und Salben-Emulgator Propylengylcol läuft in die untere Hälfte und saugt sich in die Watte. Fertig!


Ich habe bislang vier Bestellungen vorliegen (Andrea R., Birgit L., Martina O. und Patricia N.), ich werde diese am Ende kommender Woche verschicken (da ich ab morgen für eine gute Woche kursmäßig unterwegs in der Botanik sein werde). Bitte mailt mir eure komplette Postadresse (meine Mailadresse steht hier rechts unten in der Spalte, bitte beim Abschreiben Abstände weg lassen und At-Zeichen (@) korrekt schreiben, das so zu schreiben ist eine Spamschutz-Maßnahme)

Das Wunderwerk Pflanze - Seminar in Konstanz



Ich werde immer wieder gefragt, ob ich neben meinen zwei Jahre dauernden Ausbildungs-Kursen nicht auch kleinere Veranstaltungen anbiete. Selten, antworte ich dann meistens, doch Ende Juni (26. bis 28. Juni 2009) wird es in Konstanz die Gelegenheit geben, viele ätherische Öle und mich kennen zu lernen. Und vor allem die wunderschönen Pflanzen, die diese faszinierende Tätigkeit erst ermöglichen. Neben reichlich theoretischem Wissen zur Botanik der Duftpflanzen und wichtigen Regeln zur gesundheitsfördernden Anwendung der ätherischen Öle werden die TeilnehmerInnen viele neue Erkenntnisse über das "geheime Leben" der Pflanzen mitnehmen. Dazu viele Ideen und Rezepte, wie ätherische Öle sowohl in der Krankenpflege als auch bei Alltagswehwehchen der Familie und bei Schönheitssorgen eingesetzt werden können. Konstanz und seine traumhaften Blumeninseln im Sommer sind dafür einer der besten Orte in ganz Deutschland!

Der Titel und die Ausschreibung des Drei-Tage-Kurses lautet: "Wunderwerk Pflanze: Warum sie duftet, wie sie uns gut tut und wie sie unsere Gesundheit schützen kann. Teil 1: Pflanzenduft und Duftpflanzen – Botanik, einst verpönte und heute immer noch fesselnde Wissenschaft"

Kaum zu glauben, dass im Europa des 18. Jahrhunderts Botanik eine Modeerscheinung war, deren wissenschaftliche Seite nur der Männerwelt vorbehalten war. Frauen durften nur zensierte und umgeschriebene Botanik-Literatur studieren, Pflanzen sammeln und Blümchen malen. In dieser Zeit der Weltumsegler und Entdeckungen entstanden die wissenschaftlichen Namen der Pflanzen und sie wurden auch in größtenteils noch heute gültige Familien unterteilt. Tauchen Sie mit kurzweiligen Geschichten in diese einst verbotene Welt, gehen Sie den lateinischen Namen auf den Grund und begreifen Sie die Wirkweise von ätherischen Ölen auf Mensch und Mikroorganismen. Durch ein Verständnis der faszinierenden Lebensvorgänge in Duftpflanzen können wertvolle Schlüsse auf die therapeutischen Eigenschaften von ätherischen Ölen gezogen werden und sie gesundheitsfördernd in den Alltag einbezogen werden. Gleichzeitig wird verständlich, dass “naturidentische” Duftstoffe niemals mit den Wunderwerken der Natur identisch sein können, so dass Sie in diesen drei Tagen eine im besten Sinne ganzheitliche Heilkunde kennen lernen werden. Kursgebühr 345,- Euro inkl. Kursunterlagen, Infos und Anmeldung bei Doris Ilg-Hewelt vom Aromainstitut am See Telefon +49-(0)7531-17414
Teil 2 dieses Kurses heißt "Freundliche Moleküle - die faszinierende Chemie der ätherischen Öle - interaktiv und verständlich erklärt" und wird vom 16. bis 18. April 2010 auch in Konstanz stattfinden. 

Diese zwei Bilder zeigen die Original-Enzyklopädie, mit welcher die erste irische Botanikerin Ellen Hutchins, die von 1785 hier in der Nähe geboren wurde und bis 1815 wenige Kilometer von hier lebte, die Pflanzennamen studierte. Nach dieser emsigen Pflanzenbestimmerin wurden einige Pflanzen benannt.

Montag, 4. Mai 2009

Fichtennadeln


Die Kollegin, die nächste Woche mit mir den Botanik-Kurs hier in Glengarriff gestalten wird, rief eben an und fragte, was wir destillieren werden. Ihr Vorschlag war frische Fichtennadeln-Triebspitzen. Auf diese Idee wäre ich gar nicht gekommen, doch warum eigentlich nicht?! Fichten haben wir genügend auf unserem Grundstück, auch wenn sie nicht gerade zu meinen Lieblingsbäumen gehören. Die Voreigentümer hatten mal eine Hecke aus diesen Bäumen angelegt, die meisten von ihnen sind nach 25 Jahren rechte Stachel-Monster geworden.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich mal kurz die Namensverwirrrungen um dieses Öl aufklären. Bei vielen Firmen handelt es sich bei "Fichtennadelöl" um ein Destillat aus Abies sibirica L., der Sibirischen Tanne. Es zeichnet sich durch einen recht hohen Anteil an entspannend wirksamem Bornylacetat aus (30-40 Prozent), welches fein nach Tannennadeln duftet. Es ist ein ideales Öl gegen Stresssymptome, vor allem für Menschen, die mit blumigen Düften nicht gut zurecht kommen. Egal ob in der Duftlampe am Arbeitsplatz oder abends 8 Tropfen in der Badewanne: Dieses Öl schraubt den Stresspegel runter.
Die Gattung der echten Fichten ist recht groß, es gehören circa 50 Arten dazu. Man erkennt sie neben den pieksigen Nadeln recht gut an den kleinen Höckerchen, welche die abgefallenen Nadeln am Zweig hinterlassen. Die reifen Zapfen hängen und  fallen als Ganzes ab. Drei bekannte Vertreter der Gattung sind:
  • Picea alba (syn. glauca), Fichte (weiß)
  • Picea mariana, Meerfichte
  • Picea obovata, Fichte