Dienstag, 26. Mai 2009
Die Einsamkeit des Blogschreibens
Freitag, 22. Mai 2009
Aromatherapie in der Palliativpflege
Mittwoch, 20. Mai 2009
Arme Aromatherapie

- Angelikawurzel 420 ppm
- Bergamotte 25.326 ppm
- Grapefruit 4.126 ppm
- Zitrone 13.932 ppm
- Limone 5.410 ppm
- Mandarine 13 ppm
- Orange bitter 1.258 ppm
- Limette 20.000 ppm
- Weinraute (ruta graveolens)
- Petersilie
- Orange süss
- Tangerine
- Anis
- Kreuzkümmel
- Kümmel
- Zitronenverbene ("Eisenkraut")
- Opoponax
- Feigenblätter

Montag, 18. Mai 2009
Kleiner Luxus gefällig?


Sonntag, 17. Mai 2009
Zusatzerläuterung zu Salicylsäure
Offiziell gilt die tägliche Zufuhr von 0,5mg Methylsalicylat/kg KG als unbedenklich. Erwähnt werden immer wieder allergische Reaktionen nach Genuß von Limonaden, Zahnpasta oder Bonbons.
Interessant finde ich noch, das Methylsalicylat nicht genuin in der Pflanze vorkommt, sondern sich erst durch Fermentation oder Destillation aus der geruchlosen Vorstufe Monotropitosid bildet.
Literatur: Hänsel, Sticher; Pharmakognosie, Phytopharmazie, Springer 2007
Freitag, 15. Mai 2009
Die Dosis macht das Gift

Das Öl von Gaultheria procumbens (G. fragrantissima) besteht fast nur aus Methylsalicylat (aromatischer Ester = Phenylderivat). Dieser Stoff wirkt genau wie die Acetylsalicylsäure in Aspirintabletten als so genannter COX-Hemmer (Cyclooxidase). Diese Gruppe von Medikamenten unterdrückt also einen Stoff, der u. a. entzündungsfördernde und schmerzfördernde Prostaglandine im Gewebe auslöst. Diese werden vom Körper aus der beispielsweise in Fleisch vorkommenden Arachidonsäure synthetisiert.
Lange Jahre schreckten us-amerikanische Warnungen bezüglich Methylsalicylat in Wintergrünöl AromatherapeutInnen vom Gebrauch dieses nützlichen Öles ab. 14 g Wintergrünöl – innerlich – können bereits tödlich wirken, für ein Kind wirken geschluckte 4 ml tödlich. Die IFRA (International Fragrance Research Association) lehnt es für die Parfümherstellung ab. Dennoch ist es für den menschlichen Konsum zugelassen. Der medizinisch-frische Geschmack und Geruch von Wintergrün ist in den USA fast omnipräsent. Von vielen Zahnpastamarken über Mundwässer, Softgetränke, Kaugummi und andere Süßigkeiten ist er in sehr vielen Produkten enthalten. Meistens in synthetischer Form. So dass es viele dokumentierte Vergiftungsfälle gibt, wo eine Überdosierung von Methylsalicylat eine Rolle spielt.
Wendet man Wintergrünöl in einer in der Aromatherapie üblichen Verdünnung von 0,5-1 Prozent bei akuten Schmerzzuständen an, hat man damit eines der schmerzstillendsten Öle überhaupt zur Verfügung. Es ist aus der natürlichen Therapie von Fibromyalgie (Weichteilrheumatismus) kaum noch weg zu denken. Denn es hat gleichzeitig eine entspannende Komponente, die bei dieser Erkrankung, die durch psychogene Faktoren verstärkt wird, für die ganzheitliche Therapie wichtig ist.
Handelsübliche Präparate sind mit 5 Prozent und mehr deutlich höher dosiert und wirken aufgrund ihres Counter-Irritant-Effektes: die Haut wird gereizt und stark durchblutet und es kommt zu einer verminderten Wahrnehmung der Schmerzen. Aspirin und ähnliche Medikamente mit Acetylsalicylsäure haben eine stark schleimhautschädigende Wirkung, so dass sie für viele Menschen nicht magenverträglich sind. Sie können auch nicht durch die Haut aufgenommen werden. Die kleine Methylgruppe am Molekül macht den Unterschied. Dadurch, dass sie das Molekül um ein C-Atom und um drei H-Atome „bereichert“, wird es fettlöslicher und kann dann von der Haut resorbiert werden. Enzyme in der Haut können diese Methylgruppe wieder abspalten, so dass die schmerzlindernde Salicylsäure in Aktion treten kann.
Das ist nicht nur ideal bei rheumatischen Erkrankungen, sondern auch bei Sportverletzungen, denn Wintergrünöl vermindert nicht nur Schwellungen, sondern hilft dabei, dass verletztes Gewebe schneller regeneriert.
>< Wintergrünöl sollte nicht in Verbindung mit Wärmflaschen, Heizkissen oder sonstigen Wärmeanwendungen verwendet werden, auch ist es in der Badewanne gering dosiert zu verwenden (max. 5 Tropfen). Es darf nicht vor Operationen verwendet werden und sollte auch von Menschen, die blutverdünnende Medikamente einnehmen müssen, gemieden werden, da sich ein additiver Effekt einstellen kann (und das Blut dann zu stark verdünnt wird). Es ist nicht für die Anwendung bei Kindern geeignet.
Quellen: Holly Phaneuf, Herbs demystified. New York 2005 · Maria Lis-Balchin: Aromatherapy Science. London 2006 · Monika Werner & Ruth von Braunschweig: Praxis Aromatherapie. Stuttgart 2006
Der Unterschied zwischen Duft und Nicht-Duft

- Eisenkraut, Verbena officinalis: bitter und nicht auffällig duftend (leicht krautig-grasig), kein Öl, Teedroge, keltisches Druidenkraut, winterharte Staude
- Zitronenverbene, Aloysia triphylla: Blätter und ätherisches Öl stark zitroniger Duft, frostempfindlicher Strauch

Donnerstag, 14. Mai 2009
Schade...

...dass man den Duft von Rhododendron fragrantissimum nicht als natürliches ätherisches Öl erwerben kann. Heute war ich nach einigen Stunden Chemie-Theorie mit meinen Kursteilnehmerinnen in Derreen Garden, wo unglaublich viele duftenden Rhododendren und ihre engen Verwandten, Duftazaleen in voller Blüte stehen. Einfach nur traumhaft.
Montag, 11. Mai 2009
Michelia doltsopa

Heute war ich auf der Blumeninsel Garinish Island hier im Hafen von Glengarriff. Ungewöhnlich spät im Jahr war der Baum Michelia doltsopa noch voller Blüten. Sie duften normalerweise recht stark nach Zitronenschale, Vanille und einem Hauch Gewürznelke. Der mit den Magn olien eng verwandte Baum scheint aber unter dem strengen Winter gelitten zu haben, die oberen Blätter hingen, die meisten Blüten waren sehr fleckig und der Duft nur ganz schwach. Aus der nahen Verwandten Michelia alba wird ein feines und kostbares Blütenöl destilliert.
Freitag, 8. Mai 2009
Warum wir riechen, was wir riechen

Auf unserer Riechschleimhaut befinden sich neben Stütz- und Drüsenzellen 20 bis 30 Millionen Riechzellen. An deren Ende spalten sich in neun bis zwölf nicht bewegliche Riech-Sinneshaare - in so genannte Zilien - auf, deren Oberfläche mit Rezeptor-Proteinen bestückt ist. Es gibt etwa 350 dieser verschiedenen Proteine, die jeweils nur für eine bestimmte Duftgruppe empfindlich sind. Man spricht vom Schlüssel-Schloss-Prinzip, das in der Zeichnung skizziert ist, nur müssten 350 unterschiedliche Farben und Formen dargestellt werden (eine ausführlichere Zeichnung befindet sich hier). Die „Riechhärchen“, die in einer Sekretschicht liegen, sind der Ort der „olfaktorischen Transduktion“: Wenn Duftmoleküle, also Materie, an die passenden Zilien angedockt haben, werden ihre„Fingerabdrücke“ in nicht materielle elektrische Informationen umgewandelt.
Nach der „Übersetzung“ des Duftmoleküls in Duftinformation werden in Bruchteilen von Sekunden über den langen Nervenfortsatz aller auf diesen Duft spezialisierten Riechzellen durch viele kleine Öffnungen einer Knochenplatte namens Siebbein (Os ethmoidale) direkt in einen Teil des Endhirnes geleitet: zu den zwei paarigen Riechkolben. Noch ein paar komplizierte Schritte in Richtung Limbisches System und wir riechen!!!! Und nicht nur das: Im Limbischen System (=Rhinenzephalon=Riechhirm), werden Erinnerungen und Gefühle ausgelöst. Dieser Prozess wiederum bewirkt eine Ausschüttung von Botenstoffen (Neurotransmitter), die Einfluss auf unsere Stimmungen haben. Die Duftstimuli erreichen auch den Hypothalamus – hier werden Nahrungsaufnahme, vegetative Reaktionen und hormonelle Prozesse (insbesondere durch Sexualhormone) gesteuert. Auch der Hippocampus wird angesteuert, dieser winzige "Fleck" im Gehirn „verwaltet“ unsere Erinnerungen. So greifen also Düfte in viele wesentliche Steuerungsprozesse unseres Befindens ein. In Negativen, wie im Positiven: Miefiger Teppichboden, müffelnde U-Bahn-Gäste und überparfümierte Damen können schlimmstes Missempfinden auslösen. Ein geliebter Duft in der Duftlampe oder im Bad, ein vanilleduftendes Baby oder ein Rasierwasser, das an alte Zeiten erinnert, können für seelische Höhenflüge sorgen.
Wir können nach neuesten Erkenntnissen auch mit der Haut riechen, Spermien können riechen, unser Drillingsnerv (N. trigeminus) ist an entscheidenden Riechprozessen beteiligt und unser Vomeronasalorgan in der Nase kann vermutlich auch riechen. Eigentlich sind wir Menschen richtige Nasentiere, denn wir können circa 10.000 Gerüche unterscheiden, zumindest nach etwas Training.
© Zeichnungen: Eliane Zimmermann
Dienstag, 5. Mai 2009
Desinfektion mit Teebaumstäbchen
Ich habe bislang vier Bestellungen vorliegen (Andrea R., Birgit L., Martina O. und Patricia N.), ich werde diese am Ende kommender Woche verschicken (da ich ab morgen für eine gute Woche kursmäßig unterwegs in der Botanik sein werde). Bitte mailt mir eure komplette Postadresse (meine Mailadresse steht hier rechts unten in der Spalte, bitte beim Abschreiben Abstände weg lassen und At-Zeichen (@) korrekt schreiben, das so zu schreiben ist eine Spamschutz-Maßnahme)
Das Wunderwerk Pflanze - Seminar in Konstanz

Der Titel und die Ausschreibung des Drei-Tage-Kurses lautet: "Wunderwerk Pflanze: Warum sie duftet, wie sie uns gut tut und wie sie unsere Gesundheit schützen kann. Teil 1: Pflanzenduft und Duftpflanzen – Botanik, einst verpönte und heute immer noch fesselnde Wissenschaft"
Kaum zu glauben, dass im Europa des 18. Jahrhunderts Botanik eine Modeerscheinung war, deren wissenschaftliche Seite nur der Männerwelt vorbehalten war. Frauen durften nur zensierte und umgeschriebene Botanik-Literatur studieren, Pflanzen sammeln und Blümchen malen. In dieser Zeit der Weltumsegler und Entdeckungen entstanden die wissenschaftlichen Namen der Pflanzen und sie wurden auch in größtenteils noch heute gültige Familien unterteilt. Tauchen Sie mit kurzweiligen Geschichten in diese einst verbotene Welt, gehen Sie den lateinischen Namen auf den Grund und begreifen Sie die Wirkweise von ätherischen Ölen auf Mensch und Mikroorganismen. Durch ein Verständnis der faszinierenden Lebensvorgänge in Duftpflanzen können wertvolle Schlüsse auf die therapeutischen Eigenschaften von ätherischen Ölen gezogen werden und sie gesundheitsfördernd in den Alltag einbezogen werden. Gleichzeitig wird verständlich, dass “naturidentische” Duftstoffe niemals mit den Wunderwerken der Natur identisch sein können, so dass Sie in diesen drei Tagen eine im besten Sinne ganzheitliche Heilkunde kennen lernen werden. Kursgebühr 345,- Euro inkl. Kursunterlagen, Infos und Anmeldung bei Doris Ilg-Hewelt vom Aromainstitut am See Telefon +49-(0)7531-17414
Teil 2 dieses Kurses heißt "Freundliche Moleküle - die faszinierende Chemie der ätherischen Öle - interaktiv und verständlich erklärt" und wird vom 16. bis 18. April 2010 auch in Konstanz stattfinden.
Diese zwei Bilder zeigen die Original-Enzyklopädie, mit welcher die erste irische Botanikerin Ellen Hutchins, die von 1785 hier in der Nähe geboren wurde und bis 1815 wenige Kilometer von hier lebte, die Pflanzennamen studierte. Nach dieser emsigen Pflanzenbestimmerin wurden einige Pflanzen benannt.
Montag, 4. Mai 2009
Fichtennadeln

Die Kollegin, die nächste Woche mit mir den Botanik-Kurs hier in Glengarriff gestalten wird, rief eben an und fragte, was wir destillieren werden. Ihr Vorschlag war frische Fichtennadeln-Triebspitzen. Auf diese Idee wäre ich gar nicht gekommen, doch warum eigentlich nicht?! Fichten haben wir genügend auf unserem Grundstück, auch wenn sie nicht gerade zu meinen Lieblingsbäumen gehören. Die Voreigentümer hatten mal eine Hecke aus diesen Bäumen angelegt, die meisten von ihnen sind nach 25 Jahren rechte Stachel-Monster geworden.
- Picea alba (syn. glauca), Fichte (weiß)
- Picea mariana, Meerfichte
- Picea obovata, Fichte