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Montag, 4. Mai 2009

Fichtennadeln


Die Kollegin, die nächste Woche mit mir den Botanik-Kurs hier in Glengarriff gestalten wird, rief eben an und fragte, was wir destillieren werden. Ihr Vorschlag war frische Fichtennadeln-Triebspitzen. Auf diese Idee wäre ich gar nicht gekommen, doch warum eigentlich nicht?! Fichten haben wir genügend auf unserem Grundstück, auch wenn sie nicht gerade zu meinen Lieblingsbäumen gehören. Die Voreigentümer hatten mal eine Hecke aus diesen Bäumen angelegt, die meisten von ihnen sind nach 25 Jahren rechte Stachel-Monster geworden.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich mal kurz die Namensverwirrrungen um dieses Öl aufklären. Bei vielen Firmen handelt es sich bei "Fichtennadelöl" um ein Destillat aus Abies sibirica L., der Sibirischen Tanne. Es zeichnet sich durch einen recht hohen Anteil an entspannend wirksamem Bornylacetat aus (30-40 Prozent), welches fein nach Tannennadeln duftet. Es ist ein ideales Öl gegen Stresssymptome, vor allem für Menschen, die mit blumigen Düften nicht gut zurecht kommen. Egal ob in der Duftlampe am Arbeitsplatz oder abends 8 Tropfen in der Badewanne: Dieses Öl schraubt den Stresspegel runter.
Die Gattung der echten Fichten ist recht groß, es gehören circa 50 Arten dazu. Man erkennt sie neben den pieksigen Nadeln recht gut an den kleinen Höckerchen, welche die abgefallenen Nadeln am Zweig hinterlassen. Die reifen Zapfen hängen und  fallen als Ganzes ab. Drei bekannte Vertreter der Gattung sind:
  • Picea alba (syn. glauca), Fichte (weiß)
  • Picea mariana, Meerfichte
  • Picea obovata, Fichte

7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Liebe Eliane, tolle Idee deiner Kollegin, werde ich mal im Hinterkopf behalten für meine nächsten Versuche. Mein erstes Zitronenschalenhydrolat ist super geworden. Viele Grüße Lillian

Birgit hat gesagt…

Danke für die "Entwirrung";das habe ich so nicht gewusst

Aromula hat gesagt…

Ahhhh Stress lass nach - gute Beduftungsidee, bisschen Sibirien via Bornylacetat tut immer mal wieder gut. Schöner Kontrast zum schweren Fliederaroma vor meinem Arbeitszimmerfenster! Manchmal sehe ich selbst den Wald vor lauter Fläschchen nicht...

Anonym hat gesagt…

Hej,
Danke für die Aufklärung..

Hier noch eine Idee - man kann super Fichtennadelsirup kochen im altmodischen Entsafter. Fichtennadeln oben in den Topf, ordentlich braunen (oder weißen) Zucker dazu, unten in den Topf Wasser und kräftig kochen. Ausbeute ist unterschiedlich und muss noch mit Zitronensäure oder so haltbar gemacht werden. Hält zwar trotzdem nur etwa ein halbes Jahr - schmeckt aber köstlichst erfrischend (gekühlt versteht sich)auf Pfefferminzeis. Kann man auch gut im Eiswürfelbehälter einfrieren und dann in Mineralwasser geben oder in eine neutrale Bowle

Liebe Grüße
Gaby

Michaela 3er hat gesagt…

Wenn ihr schon beim Ernten seid: meine "Wabi"- Oma hat 2 handvoll Fichten- oder/und Tannentriebe (kann man auch mischen, je nachdem) mit 1 Glas Honig (also ca. 250g, mgl. Waldhonig) angesetzt: Triebe in ein Glas schichten und mit dem Honig übergießen, das Glas verschließen und mind. 4 Wochen ziehen lassen - geht auch länger, dann wirds intensiver. Die Konsitenz verändert sich und wird sirupartig. Der Sirup schmeckt hervorragend zu Sußspeisen (Pfannkuchen+Kaiserschmarrn), in den Tee rein und war bei uns ein Hausmittel gegen Husten. Werde gleich lostigern und bei der Hunde-Wald-Runde ein paar frische Triebe sammeln! Süße Grüße, michaela 3er

Michaela 3er hat gesagt…

Nachtrag zum Sirup: in Gabriela Kurz wunderbarem Kochbuch "Natürlich gut essen - meine vegetarische Küche zwischen Dubai und Bischofswiesen" wurde ich fündig: sie hat fast das gleiche Rezept und beschreibt, dass sich das Harz im Honig auflöst. Sie läßt ein paar Tannen/Fichtenspitzen sogar drin, wegen der Optik und dem Geschmack und der Sirup hält sich ein Jahr ( wers glaubt - der "verflüchtigt" sich eher schon nach ein paar Monaten...). Und danke Gaby - das mit den Sirup-Eiswürfeln für die Bowle ist ein guter Tip!
michaela 3er

Stefan hat gesagt…

Liebe Eliane,
danke für Deine wertvollen Hinweise, werde dann an der Picea glauca vor meinem Gitarrenunterricht schnüffeln, frischer Duft mit entspannender Wirkung.