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Dienstag, 23. Juni 2009

Die aromatische Wundnaht...


...nennt der französische Aromatherapie-Arzt Dr. Daniel Pénoel das ätherische Öl der Cistrose, Cistus ladanifer. Ich benutze es für alle Arten von Wunden, deren Blutung schnell gestillt werde muss (auf die Schnelle 2-3 Tropfen Lavendel fein auf dem Handteller mit 1 Tropfen Cistrose [maximal drei Jahre alt] vermischen und auf die blutende Stelle geben. Meine Kinder assoziieren mit diesem Duft mittlerweile nur noch "es blutet". Kürzlich roch ich auf einem Duty Free-Shop unterschiedliche "Poison" von Dior und eines davon erinnerte mich an Pflaster. Nach zwei bis drei Minuten dämmerte es: Es duftet mehr oder weniger deutlich nach Cistrose. Die Verkäuferin nickte gar nicht sehr erstaunt und meinte, kürzlich habe eine Kundin diesen Duft als "medizinisch" empfunden.
Die trockenheitsliebende Pflanze, die den deutschen Winter nicht durchhält und auch im milden Irland oft nach dem nassen Winter einen Abgang macht, ist rund ums Mittelmeer zu Hause, vor allem Portugal duftet nach Cistrose! Da mein noch kleiner Strauch nun fast mit seiner vierwöchigen Blüte fertig ist, bzw. weil ich auf Reisen bin, muss ich noch kurz ein anderes Einsatzgebiet dieses unverdünnt sehr streng riechenden Öles vorstellen. Wenn man eine Prise des Öles in Orangenöl gibt entfaltet sich ein warm-samtiger ambra-artiger Duft. Dann hat das Öl eine starke Wirkung auf die "zerrissene" Psyche. Eben ein Wund-Öl!
Der besondere Einsatz zeigt sich bei starken Regel- oder Zwischenblutungen bei Frauen mit Myomen.


Wenn von gynäkologischer Seite nichts "Schlimmes" vorliegt (natürlich ist da aus Sicht von Naturheilkundlern fast immer etwas sehr im Ungleichgewicht) und frau auch die oft empfohlene Totaloperation ablehnt, ist an dieses blutstillende und gleichzeitig ganz ganz milde Öl zu denken. Ich empfehle Frauen mit starken Blutungen, eine Mischung aus 5 ml Jojobaöl, dazu 2 Tropfen Cistrose, 2 Tropfen Lavendel fein (Lavandula angustifolia) und 1 Tropfen Rosengeranie (Pelargonium graveolens). Von dieser Mischung 3-5 Tröpfchen auf die Spitze eines Tampons geben oder auf die Binde träufeln. Das Hydrolat (Destillationswasser) der Cistrose kann auch kurmäßig für drei Wochen eingenommen werden (3x täglich je ein knapper Teelöffel - schmeckt ziemlich grauslich!) Mit diesen beiden sanften Anwendungen kann frau zwar die Myome nicht weg zaubern, aber meist gute Ergebnisse erzielen, vor allem wenn gleichzeitig eine Ernährungsumstellung erfolgt.

13 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Die Cistrose ist schon ein tolles Öl. Ich habe mir bei Rühlemann mal eine Pflanze gekauft und hab sie halt im Winter drinnen gehabt. Hat auch gehalten - bis Zwerglein in unserer Rudel kam, der hat sie ruckzuck weggefressen.....

Was das Parfum angeht, wundert es mich oft, wie häufig Cistrose (Cistrose ähnlich) in Parfums verwendet wird. Und den "Trick" mit Orangenöl zu mischen kannte ich schon - den wende ich bei Max an, wenn er mal wieder nicht "medizinisches" riechen kann und trotzdem was benötigt.

Knuddel
Gaby

Anonym hat gesagt…

Hmmmh *WARM-SAMTIGER AMBRA-ARTIGER* Duft....

Wie das schon klingt! Toll. Das Cistrosen-Öl kommt auf meine Wunschliste.

Ich wünsch Dir ein schönes Wochenende.

Liebe Grüße von Hanne

Aromula hat gesagt…

Die Duftassoziation "stark blutende Wunde" hat sich bei mir leider so verinnerlicht, dass ich Naturparfums, die vom Kopf her sehr angenehmm wären, dann aber eine Basis aus Cistrose hinterlassen, leider überhaupt nicht verwenden kann, weil das meine Alarmbereitschaft dermaßen erhöht. Betonung übrigens wirklich auf stark blutend: Die Cistrose näht so schnell zu, dass bei weniger starkem Blutfluss schon mal ein Kieselsteinchen mit in die Kniewunde getackert werden kann... Niaouli bringts dann mit etwas Glück wieder heraus.

anjanamaire hat gesagt…

Cistrose steht auf meiner Einkaufs-Wunschliste ganz weit oben!

I am the King of me hat gesagt…

Oh ja, mit der Cistrose hab ich auch schon angenehme Erfahrungen gemacht. Soll sie nicht auch gut bei Neurodermitis sein?

Gruß,
Patricia.

Sabrina Herber hat gesagt…

Danke Eliane,

für den Tipp mit den Myomen und der starken Blutung, ich weiss mir ab und zu nicht mehr zu helfen und werde dies jetzt schnellstens ausprobieren. Sollte man (Frau) diese Anwendung während der Periode durchführen?

In einem meiner letzten Seminare, habe ich meinen Schülerinnen den Muskatellersalbei vorgestellt, dabei sind mir drei Tropfen auf meinen Oberschenkel gefallen. Ein paar Stunden später hatte ich eine starke Zwischenblutung (kenne ich sonst überhaupt nicht!) und war ziemlich betroffen über die doch so starke Wirkung des Muskatellersalbeis.

Liebe Grüße
Sabrina

Denise :-) hat gesagt…

Oh, ja! Cistrose ist fester Bestandteil meiner Notfallapotheke. Letztlich habe ich eine durch einen Sturz geplatzte Vene beim Schienbein mit 3 Tropfen verschlossen. Die Wunde war schon einen Tag alt und blutete bis dahin immer noch ziemlich heftig ohne Druckverband. Einfach genial, dieses Öl!

Während der Periode bin ich allerdings vorsichtig mit dem Öl, weil ich das Gefühl habe, dass es die noramle Blutung (logischerweise) verkürzt und da krieg ich dann anschliessend Kopfschmerzen, weil die normale Entgiftung nicht ausreichend abläuft.

In der Zeitschrift Forum war auch mal ein gutes Rezept zu lesen: CIMMLA, eine Mischung zu gleichen Teilen aus Cistrose, Immortelle und Lavendel. Super bei Prell- und Quetschwunden, wo es auch noch den Bluterguss abtransportiert... abgesehen von der tollen antiseptischen Wirkung!

Danke für die Beschreibung der Cistrose und liebe Grüsse.

Denise

stufenzumgericht hat gesagt…

Ich finde deinen Blog ganz wunderbar, du hast immer so tolle Infos zu interessanten Ölen, wie z.B. der Cistrose, und ich freue mich jedes Mal über neues Lesefutter!!!
GlG, Martina

Eliane Zimmermann hat gesagt…

danke an die vielen lieben anregungen! stimmt, immla hatte ich total vergessen. und ja, wenn dann stoppt es auf der stelle, also während der blutung, wenn sie als zu heftig empfunden wird, aber was Denise sagt, stimmt, man soll sie natürlich nicht "abbrechen" (das kann das öl natürlich nicht im wörtlichen sinne). aber erst mal wirklich in winziger dosierung probieren, die blutung also erst reduzieren bzw. regulieren. nie so hoch gehen, dass "alles zu geht". ich durfet heute das reine labdanum-harz einer kursteilnehmerin riechen, also nur das pure räucher-harz das die blätter der cistrose "ausschwitzen", ohne dass es wie das öl destilliert wurde, es ist noch warm-samtiger!

Anonym hat gesagt…

Denise - diese MIschung habe ich auch am eigenen Körper erproben "dürfen". Phänomenale Wirkung. Ich hatte ein starkes Hämatom am Daumen, einen geschwollenen Finger dass ich dachte, der wird steif, krumm und schief bleiben. Nun gut, krumm und schief heilt das Öl nicht, aber in kurzer Zeit ging die Schwellung zurück, das Hämatom verschwand und die Schmerzen waren leichter zu ertragen. Inzwischen ist es ein Daumen wie jeder andere :-)
Seitdem gehört diese Dreiermischung in meine Reiseapotheke.
Grüße
Heidi

Thomas hat gesagt…

Ja, Cistrose bzw. die CIMMLA-Mischung sind ein wahrer Segen. Ich setze die Mischung gerne nach schwierigen Blutentnahmen ein, um den blauen Fleck danach zu minimieren. Ein besonderer Erfolg war die Behandlung eines Hämatoms. War ein Patient mit Hämophilie, der sich an der Backofen Tür das Bein gestossen hat, ein ca. 500ml Hämatom im Oberschenkel hatte. Die Chirurgen wollten nicht abpunktieren, da der Körper es auch so resorbiert. Diesen Vorgang habe ich mit meinem "Salben-Fix" unterstützt. Ich habe den Mann mit der Lymphdiaral-Drainagesalbe (Pascoe) einen kleinen Kringel auf dem Oberschenkel machen lassen, in die Mitte 3 Tropfen CIMMLA, mit dem Finger gut durchrühren und dann in kreisenden Bewegung vorsichtig einreiben. Nach einer Woche waren sämtliche Schmerzen verschwunden und das Hämatom wurde kontinuierlich weniger.
Zu den Myomen fällt mir auch noch das Galbanumöl ein. Nach M. Henglein soll es sehr wirksam sein. Und bei eitrigen Hauterkrankungen ist es auch eine gute Kombi (Cistrose/Galbanum).

Grüße Thomas

Sandra Bergers hat gesagt…

Liebe Eliane,

vielen Dank für die tollen Tipps.
Bisher habe ich kleinere "Wunden", z.B. Schnitte im Finger mit Teebaumöl oder Benzoe behandelt. Aber an größere Wunden habe ich mich noch nicht mit diesen Ölen "rangetraut". Jetzt habe ich dafür auch einen Tipp. Supi!

Viele Grüße und schönen Abend noch, Sandra

Doris hat gesagt…

Tolle Info, bisher hab ich Cistrose mit anti-aging in Verbindung gebacht, und hab ein Tröpfchen davon in meine Creme getan, aber der Duft ist nicht so meins, jetzt wird das Fläschchen in die Hausapotheke wandern
Gruß Doris