ZUM FINDEN VON THEMEN, DIE SICH NICHT IN DER SEITENLEISTE (RECHTE SPALTE) BEFINDEN, KÖNNEN SIE EIN STICHWORT IHRER WAHL IM WEISSEN FELD MIT DER KLEINEN LUPE, GANZ LINKS OBEN IN DER BLAUEN LEISTE, EINGEBEN!

Dienstag, 31. März 2009

Wenn dir das Leben eine Zitrone gibt,
mach Limonade draus

Ich habe den LEMONADE AWARD (Preis) von Beate verliehen bekommen und habe es fast übersehen! Und der Spruch dazu (in der Überschrift) ist so hübsch. Auch wenn es manchmal saure Zitronen im Leben gibt, mach was Süßes draus! Das ist schon immer mein Lebensmotto gewesen. Dieser Preis passt so schön zur Aromatherapie. Das ätherische Öl der Zitrone ist eines der schönsten, das wir haben, vor allem das der Citrus medica, das der Ur-Zitrone oder der Citronat-Zitrone. Es ist preiswert, es hat stark regenerierende Eigenschaften, sein Limonén-Anteil (Betonung auf letzter Silbe) hat es sogar geschafft, bei Tieren mit Krebs den Tumor schrumpfen zu lassen. Es entkeimt "verpestete" Luft und fördert die Konzentration. Und lässt uns einfach wohl fühlen, weil es so frisch und sauber duftet. Der lateinische Name sagt uns, dass diese Zitrone einst für medizinische Zwecke eingesetzt wurde, heute kaum noch vorstellbar (außer bei Halsschmerzen vielleicht die heiße Zitrone mit Honig). Ich darf nun folgenden Text auf mein Blog schreiben und den Preis weiter reichen, was mir aber nicht möglich ist, da es erstens soooo viele positive Blogs gibt und da ich zweitens keine Ketten- und Schneeballsachen mag.

Here are the rules for the award:
1. Put the logo on your blog or post
2. Nominate blogs that show great Gratitude and/or Attitude and link to your post.
3. Let them know they have received this award by leaving a comment on their blog

Hier sind die Regeln für den Award:
1. Setze das Logo auf Deinen Blog oder veröffentliche es in einem Post.
2. Nominiere Blogs, die eine positive Einstellung vermitteln (Attitude/Gratitude läßt sich schwer übersetzen.).
3. Lass den Blogger wissen, dass er einen Award bekommen hat, indem Du einen Kommentar auf seinem Blog hinterlässt.

Ich möchte hier stattdessen auf ein schönes Video aufmerksam machen [welches ich bei Nora sah], das für europäische Augen und Ohren vielleicht etwas kitschig klingen mag, doch es zeigt gerade in den heutigen "schwierigen Zeiten", dass mehr möglich ist, als man glauben mag, dass ALLES möglich ist, dass vermeintliche Hürden nur Herausforderungen sind. Es zeigt die Geschichte von einem jungen Mann in den USA, dessen Leben man als nur wegschmeißenswert betrachtete. Man wusste kurz nach der Geburt, dass er nie sprechen lernen wird, dass er nie laufen wird, dass seine Arme völlig nutzlos sein würden, dass er niemals ohne die Hilfe anderer auskommen wird. Man empfahl seinen Eltern "tut ihn weg". Doch sie sahen das anders und ermöglichten ihm alle nur mögliche Förderung. Und ausgerechnet er, Ricky, bittet eines Tages seinen Vater Dick Hoyt, einen 'Ironman' mit ihm zu bestreiten, das bedeutet 4 km schwimmen, 180 km Rad fahren und 42 km laufen. Und so wurden sie zum bekanntesten Sportlerteam in den USA, die inzwischen bereits mehr dieser Sport-Kämpfe durchlebt haben als jeder "normale" Mensch. Doch schaut selbst [mehr noch gibt es in einem weiteren Video]:

Gegen blaue Flecken ist ein graues Kraut gewachsen


Ich habe mir gestern beim Ein- und Umsteigen mit meinem schweren Koffer, dicken Rucksack und prall gefüllter Handtasche drei hübsch anzusehende blaue Flecke eingefangen, so genannte Hämatome. Und habe leider nicht das passende Öl dabei, den Zweig der eigenartig duftenden Pflanze, den ich dabei hatte, habe ich verschenkt. Also muss es ohne gehen, aber ich kann diesem tollen Öl ja wenigstens einen Text widmen! Die winterfeste Staude ist verwandt mit Arnika und hat eine vergleichbare Wirkung.
Auf deutschen Märkten kann man diese Wunderpflanze als Currykraut kaufen, in der Aromatherapie heißt diese enge Verwandte der Strohblume Immortelle, die Unsterbliche. Ihr maggi- und curryartig riechendes ätherisches Öl ist die beste Antwort auf stumpfe Verletzungen. In einem Kinderhaushalt eigentlich ein Muss. Man gibt so schnell wie möglich einen Tropfen auf die geprellte Stelle und verreibt sie vorsichtig mit etwas Olivenöl, wiederholt das am besten nochmals alle zwei bis drei Stunden und der hässlichen und oft schmerzenden Hautblüte bleibt kaum noch eine Chance. Denn in diesem Öl sind ganz seltene Dione enthalten, die eine blutverdünnende Wirkung haben.


Viele Kolleginnen aus dem Klinikbereich möchten das Öl nicht mehr missen, beispielsweise auf der Dialysestation, wo nach der dreimal wöchentlichen Nierenwäsche oft mehr blaue Flecken auf der Haut der PatientInnen zu sehene sind als normale Haut. Im Krankenhaus- und Pflegebereich wird das Öl meistens mit Lavendelöl vermischt und dreiprozentig in ein Trägeröl gegeben. Es macht sich auch sehr gut in einer fertigen Salbe, wie beispielsweise Traumeel, man gibt einfach einen Tropfen in einen kleinen Strang und behandelt damit die betroffene Hautpartie.
Der lateinische Name Helichrysum bezieht sich auf die "sonnengoldfarbenen" Blütchen (helios=Sonne, chrysum=Gold), der "Zweitname" italicum bezieht sich auf die Herkunft der sehr, sehr sonnenhungrigen Krautes, das man für einen leichten Currygeschmack tatsächlich in diversen Gerichten (kurz) mitkochen kann.

Montag, 30. März 2009

Thymian - vielfältiges Powerpaket

Nun bin ich wieder in einer normalen Web-Umgebung angekommen und auf der Zugfahrt hierher nach Zürich habe ich einen Text über dieses tolle Kraut vorbereitet (beim Kopieren der Word-Datei entsteht dann ein nicht zu beeinflussendes Layout), denn ein Topf mit Zitronenthymian gehörte zur Deko des vergangenen Seminares, das super gelaufen ist.

Manche Autoren sagen, das Wort Thymian habe Bezug zum griechischen Wort für Kraft und Mut, andere übersetzen es mit „ich bedufte, ich parfümiere“. Seit ich in den achtziger Jahren meine erste Felderfahrung mit der Ernte und der Destillation von duftendem Thymiankraut in der sengenden Hitze Süd-Frankreichs machte, finde ich, dass beide Erklärungen gut passen. Ich lernte, dass es nicht nur den bis damals einzig bekannten streng-medizinischen Geruch bei dieser unscheinbaren Pflanze gibt, sondern dass Thymianöl durchaus blumig-lieblich-fein duften kann.

Das Öl von Thymus vulgaris – dem gemeinen Thymian – wird aus (mindestens) sechs Chemotypen destilliert, also aus Thymianpflanzen mit sechs unterschiedlichen chemischen Leitsubstanzen. Das klassische, seit Jahrhunderten in der Medizin bekannte Thymianöl stammt aus Pflanzen in eher niedrigen Lagen und ist reich an Thymol und Carvacrol, das sind stark wirksame Monoterpen-Phenole (Moleküle aus 10 Kohlenstoffatomen, die sich innerhalb des Moleküls zu einer Sechserkette „verknoten“). Diese sind für fast jeden krank machenden Mikroorganismus fatal. Man nannte diese zwei streng duftenden Öle früher Thymian rot (Ct. Thymol) und Thymian schwarz (Ct. Carvacrol), da diese zwei Moleküle die Eisendestille angreifen und sich das Öl dann entsprechend verfärbt. Heute werden jedoch fast nur noch Edelstahldestillen bei der Produktion eingesetzt, so dass das Öl transparent-hellgelb ist.

Thymian Ct. Thymol enthält – je nach Lieferant – zwischen 35 und 55 Prozent Thymol und ist somit eines der besten Öle bei der Abwehr von Infektionen im HNO-Bereich und bei Pilzinfektionen, vor allem der Füße. Zudem ist es hilfreich bei Schmerzen von Gelenken und Muskeln. Da die Monoterpen-Phenole jedoch auch stark haut- und schleimhautreizend wirken, darf für den Hausgebrauch immer nur eine maximal 1%-ige Verdünnung auf die Haut aufgetragen werden

Die selteneren Thymianöle aus hohen und mittleren Lagen sind wesentlich kostenintensiver, eignen sich jedoch wegen ihres hohen Gehaltes an verschiedenen hautfreundlichen Monoterpenalkoholen Linalool, Thujanol-4 und Geraniol besser für die Selbstbehandlung.

Thymian Ct. Linalool findet man fast immer bei gut sortierten Ölefirmen, dieses fein duftende Öl beeinflusst den Atemtrakt positiv bei Erkältung, Husten, Bronchitis, Ohrenschmerzen und Stirnhöhlenentzündung – insbesondere bei Kindern.

Thymian Ct. Thujanol-4 ist schwer zu kultivieren und darum eher eine seltene und kostenintensive Rarität, die stark antiviral wirkt und insbesondere bei gynäkologischen Clamydien-Infektionen gute Erfolge zeigt.

Thymian Ct. Paracymen ist in der französischen Aromatherapie beliebt als starkes Mittel bei Gelenk- und Muskelschmerzen.

• Thymus mastichina L. enthält bis zu 75 Prozent 1,8-Cineol, duftet also eukalyptusartig-frisch. Da das Öl in seiner Heimat Spanien als mejorana bekannt ist, ist es im deutschsprachigen Bereich oft als (Wald-)Majoran zu finden, es setzt sich jedoch völlig anders als das Öl des echten Majoran (Origanum majorana) zusammen. Es ist ein ausgezeichnetes Anti-Erkältungsöl, das auch Kinder gut vertragen, da es weder stechend noch medizinisch riecht.

• Thymus serpyllum L. ist der in ganz Europa auch wild wachsende Quendel, sein Öl kann in Zusammensetzung und Duft sehr unterschiedlich ausfallen.

• Thymus zygis L. aus Spanien gilt gegenüber dem Thymian Ct. Thymol-Öl aus der Provence als nicht so hochwertig, seine bis zu 75 Prozent an hautreizendem Thymol machen die Anwendung für Laien schwierig. Diese Pflanze kann auch einen seltenen milden Linalool-Chemotyp hervor bringen.

• Thymus capitatus (L.) Hoff. et Link. (oder Coridothymus capitatus) wird auch Spanischer Oregano genannt, durch den Gehalt von bis zu 70 Prozent hautreizendem Carvacrol ist es nicht für den Hausgebrauch geeignet.

∆ Die phenolhaltigen Thymianöle sollten niemals unverdünnt auf der Haut verwendet werden und nicht dauerhaft bei sehr hohem Blutdruck im Einsatz sein.

Sonntag, 29. März 2009

Hallo von unterwegs

Liebe LeserInnen, ich sitze in einem dunklen Pensionsflur im Schwabenländle, habe drei Tage Unterricht hinter mir, und kann kaum ins ganz lahme Internet, weiß noch nicht, wie es weiter gehen wird, also ob ich in den nächsten Tagen ins Netz kommen werde. Also bis bald! Übrigens habe ich Stunde ohne Licht im dunklen Pensionszimmer genossen!

Montag, 23. März 2009

Weitersagen und mitmachen!

Hallo Leute, nutzt eure Blogs um diese tolle Idee weiterzugeben: am kommenden Samstag ist Earth Hour, also am 28.3. um 20:30 Uhr (jeweils lokaler Zeit) werden weltweit die Lichter und andere Stromfresser für eine Stunde ausgeknipst. Letztes Jahr machten bereits viele internationale Konzerne mit, Prominente sowieso und viele kleine Privatleute über den ganzen Globus verstreut. Ladet Freunde ein, werft Kerzen und Duftlampen an und redet mal wieder statt SMS zu schreiben! Mehr Infos habe ich in meinem anderem Blog beschrieben. Ihr dürft auch gerne diesen meinen text hier rauskopieren und per E-Mail verschicken, Hauptsache es wird so richtig dunkel am Samstag Abend (ob es dann Ende Dezember auch einen Anstieg der Weltbevölkerung geben wird???).

Sonntag, 22. März 2009

Stark wie ein Stier


Was hat denn dieser Jüngling mit Aromatherapie zu tun? Sehr viel! Heute sprach er mit mir, denn ich jätete ein bisschen auf meiner Kräuterspirale und war wieder einmal erstaunt, wie knackig das Bohnenkraut noch aussieht, als wäre nie Winter gewesen. Dieses stark duftende Heil- und Würzkraut heißt Satureja im Gattungsnamen und hortensis oder montana im Artennamen, je nachdem ob es ein Gartenbohnenkraut ist oder ein Bergbohnenkraut. Es ist dem Satyr gewidmet. Sein ätherisches Öl ist in seiner antimikrobiellen Wirkung stark und kraftvoll. Es reguliert das Immunsystem. Und fördert die Durchblutung bei steifen und schmerzenden Gelenken. Und ihm werden aphrodisische Eigenschaften zugeschrieben.


Womit wir wieder beim Satyr wären, aber das lest ihr besser hier nach. In der klinischen Aromatherapie wird das Öl bei Pilzinfektionen verwendet, vor allem der Füße. Denn es ist durch seinen hohen Anteil am Phenol Carvacrol sehr hautreizend, wenn man es nicht korrekt verdünnt oder wenn man es auf Schleimhäuten verwendet. Auch als Fußbad bei nahenden Erkältungen ist es eine wertvolle Abwehrmaßnahme. Und 2 Tropfen in 50 ml Olivenöl sind eine gute Gewürzmischung für grüne Bohnen, man beträufelt diese, wenn sie fertig gegart sind, mit einigen Tropfen dieser Mixtur. Der knackige Satyr ist übrigens in der Glyptothek München zu bewundern.

Freitag, 20. März 2009

Dünger für die grauen Zellen


Mit der hier vorgestellten 99-jährigen Dame haben wir eine "unfreiwillige" Doppelblindstudie gemacht! Sie weiß rein gar nichts über die ätherischen Öle, die sowohl in ihrer fußpflegenden Mischung sind und und auch in ihrer Zosterbehandlung. Auch die Pflegerinnen und ihre Töchter kennen sich nicht sonderlich mit Aromatherapie aus, wissen also nicht, was in den jeweiligten Produkten drin ist. Nun kam die Tochter, die hier im Ort wohnt, und bestellte noch eine große Portion Fuß- und Beinsalbe, da sich die Haut der alten Mutter selbst nach Bekunden der Ärztin ungewöhnlich gut regeneriert hat. Und man habe beobachtet, dass die Seniorin zur Zeit noch aufmerksamer, wacher, interessierter an allem sei, als sie ohnehin meistens sei. Ob das an den Ölen liegen könne.
Ja, habe ich dann erklärt, das sei ein bekanntes Phänomen und es sei jammerschade, dass ätherische Öle nur schleppend in den Pflegealltag von Senioreneinrichtungen einzögen. Denn einige Forscher und Forscherinnen haben die Wirkung der Öle auf den Wachheitszustand des Gehirns bereits untersucht und auch die Behebung von Schlafstörungen wurde schon dokumentiert. Was spricht dagegen, betagten Menschen Duftanwendungen zukommen zu lassen? Hetze? Faulheit? Falsche Sparsamkeit? Geiz? Denn an einer Abneigung gegenüber guten Düften liegt es selten, oft freuen sie sich sogar ungemein über feine Gerüche. Und wenn die Senioren entspannter, friedlicher und glücklicher sind, haben die gehetzten und sparenden Pflegenden auch viel davon. Hier einige Studien:
  • Mit dem Einreiben von verdünntem Melissenöl konnte in einer placebokontrollierten Studie an 72 Menschen mit schwerer Demenz konnte gezeigt werden, dass bei 60% der Patienten nach vier Wochen dieser Anwendung auf Gesicht und Arme eine 30-ig-%ige Verbesserung der Unruhezustände verzeichnet werden konnte [Ballard, C.G.; O'Brien, J.T.; Reichelt, K., Perry, E.K.: Aromatherapy as a safe and effective treatment for the management of agitation in severe dementia: the results of a double-blind, placebo-controlled trial with Melissa. in J Clin Psychiatry. 63/7, Juli 2002].
  • In einer kleineren placebokontrollierten Studie an dementen Senioren konnte gezeigt werden, dass 60% der Teilnehmer durch eine Raumbeduftung mit Lavendelöl deutlich weniger unruhig als zuvor waren [Holmes, Clive; Hopkins,Vivienne; Hensford, Christine; MacLaughlin, Vanessa; Wilkinson, David; Rosenvinge, Henry: Lavender oil as a treatment for agitated behaviour in severe dementia: a placebo controlled study. in International Journal of Geriatric Psychiatry 17/4 GB-West Sussex 2002].
  • Bei Senioren, die Schlaftabletten nahmen, wurde der Schlaf untersucht. Anschließend schaute man, wie sie ohne ihre vertrauten Mittelchen schliefen (schlecht!), anschließend wurden sie mit Lavendelöl verwöhnt. Sie schliefen wieder genau so gut wie mit ihren chemischen Schlafförderern. [Hardy M, Kirk-Smith M, Strech D: Replacement of drug treatment for insomnia by ambient odour. Lancet 346:701· 1995]
  • In einer Studie an acht freiwilligen Probanden – darunter einer Dame, die nicht mehr riechen konnte – wurde gezeigt, dass der Blutfluss im Gehirn nach Inhalation von 1,8-Cineol (der Haupt-Inhaltsstoff von Eukalyptus, Cajeput, Ravintsara und auch in Salbei enthalten) signifikant erhöht war, ähnlich wie sich bei Tierexperimenten zeigte, dass die Bewegungs-Zentren im Gehirn durch diesen Inhaltsstoff beeinflusst werden [Buchbauer G: Aromatherapie. in Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen, Spektrum Heidelberg 2003].
  • Einige ätherische Öle können die „Wachzustände“ von dementen Menschen verlängern und/oder vertiefen. Insbesondere das ätherische Öl aus Lavendelsalbei („Spanischer Salbei“) unterdrückt – durch Studien belegt – im Gehirngewebe das Enzym Acetylcholinesterase, welches bei an Demenz erkrankten PatientInnen den ohnehin nur noch spärlich gebildeten Gehirnbotenstoff Acetylcholin abbaut [Perry NS, Houghton PJ, Sampson J, Theobald AE, Hart S, Lis-Balchin M, Hoult JR, Evans P, Jenner P, Milligan S, Perry EK.: In-vitro activity of S. lavandulaefolia (Spanish sage) relevant to treatment of Alzheimer's disease. J Pharm Pharmacol. 2001 Oct;53(10):1347-56].
  • Melissenextrakt verminderte das unruhige Umherwandern und Aufgebrachtsein von dementen PatientInnen in einer psychiatrischen Einrichtung, es verbesserte nach viermonatlicher Anwendung die kognitiven Leistungen von Alzheimer-PatientInnen [Akhondzadeh & al: Melissa officinalis extract in the treatment of patients with mild to moderate Alzheimer's disease: a doubleblind, randomized, placebo controlled trial. J Neurol Neurosurg Psychiatry 2003 July 74(7):863-866].

Wir müssen nicht erst 99 Jahre alt werden, um ab und zu Frischkräuter-Tees zu trinken. Sie wirken entsäuernd, antioxidativ und regenerierend. Meine hier abgebildete Melisse ist heute, am Frühlingsanfang, schon recht weit und lädt geradezu zum Tee ein!

PS Schaut heute mal bei Waltraud vorbei, sie hat einige Videos über Destillationen ausgegraben!

PPS Auf meinem anderen Blog habe ich heute Informationen zur psycho-aromatherapeutischen Bedeutung des feinen Frangipani-Absolue geschrieben.

Donnerstag, 19. März 2009

Frühlingsdüfte

1. Danke für euer Interesse am innovativen Teebaumprodukt. Ich werde auf meiner Juni-Tournee ein Dutzend Packungen mit diesen tollen Teebaum-Aloe-Stäbchen, wie vorgestern beschrieben, mit nach Deutschland nehmen und an die ersten 10 Bestellerinnen (bitte mit Adresse entweder hier im Kommentarfeld melden oder per E-Mail ganz unten rechts im Impressum) verschicken. Ich weiß allerdings nicht, wie hoch der Preis für das Porto innerhalb von Deutschland sein wird. Ich glaube, dass es kein Brief mehr ist, sondern ein Päckchen, wenn auch federleicht.


2. Diese Blüte ist ein schlaue Magnolienblüte (Magnolia stellata), sie schützt sich noch vor der rauen Nachtkälte. Ein dicker felliger Wintermantel umhüllt die ostereiartigen Knospen. Wenn sie sich öffnen, sehen ihre Blüten wie Seerosen aus und duften zart. Aus den Blüten ihrer Cousine MICHELIA ALBA wird ein sehr kostbares traumhaft fruchtig-aprikosig duftendes Öl destilliert, aus ihren Blättern erhält man ein an Lavendelduft erinnerndes Öl. Ich habe gestern beide zusammen in einem entkrampfend wirkendes Körperöl eingearbeitet. Es soll einer völlig überarbeiteten und entkrampften Frau helfen, ihren Schultern- und Nackenbereich loszulassen, damit ihre bereits geschädigte Wirbelsäule nicht noch krummer und schmerzhafter wird. Mein überaus gelungenes Rezept gebe hier ausnahmsweise nicht preis ;-), aber ein ähnliches:
  • 10 ml Jojobaöl
  • 1 Tropfen Magnolienblüte, (erhältlich bei Farfalla)
  • 1 Tropfen Magnolienblätter
  • 1 Tropfen Zitronenmyrte
  • 3 Tr. Vanilleextrakt
  • 3 Tropfen Tonkaextrakt
Das Absolue namens CHAMPACA wird aus den Blüten einer engen Verwandten per Lösungsmittelextraktion gewonnen: Michelia champaca. Ihr seht seit Wochen das Konterfei ihrer "Zwillingsschwester" oben in meinem Blogbild, es ist Michelia doltsopa. Auch sie ist eine zeitige Frühlingsblüherin. Ihre wunderschönen Blüten duften nach geriebener Zitronenschale mit Vanille und einem Hauch Nelke, einfach traumhaft.

Dienstag, 17. März 2009

Die beste Kräuteranwendung seit Erfindung des Teebeutels


Teebaumöl oxidiert bekanntlich extrem schnell. Für die Anwendung auf der Haut, vor allem bei Wunden, darf die angebrochene Flasche maximal ein halbes Jahr alt werden. Neuerdings geben einige Firmen eine dreimonatige Haltbarkeit an, damit sind sie auf der sicheren Seite.
Einer der Pioniere des Teebaum-Anbaus und dessen Vermarktung sind Christopher Dean und Eric White mit ihrer an einem Donnerstag gegründeten Firma Thursday Plantation in Süd-Ost-Australien (im oft überfluteten Bungawalbyn-Becken in New South Wales). Sie haben nun ein innovatives Produkt auf den Markt gebracht: das Aloe-Teebaum-getränkte Wattestäbchen für die Wundversorgung. Auch ideal für Insekten- und Schlangenbisse sowie bei Infektionen des Vaginalbereiches (das dürfen sie als Nicht-Pharmafirma nicht behaupten, das sage ich!). Die Ölmixtur läuft nach Abknicken der einen Spitze durch ein spezielles Kunststoffröhrchen in die andere watteumhüllte Spitze. Die Packung mit 12 Stäbchen kostet knapp 4 Euro, so dass eine Anwendung keine 50 Cent kostet. So eine Desinfektion mit gleichzeitig wundheilungsfördernder Wirkung ist zwar nicht billig, kann aber mit handelsüblichen Chemieprodukten mithalten.


Die Pioniere in dieser Firma - sie sind seit Ende des siebziger Jahres des vorigen Jahrhunderts mit der Kultivierung dieser australischen Urnatur-Wildpflanze befasst - haben zunächst den Anbau von Melaleuca alternifolia (Teebaum) intensiv studieren müssen, denn zunächst gestaltete sich die Vermehrung von Hand schwierig, obwohl dieser Baum ein dankbarer Wucherer ist - wenn alles rundherum stimmt. Er wurde sogar als Unkraut betrachtet und war bis dahin ein Opfer von zahlreichen Ausrottungsversuchen. Die interessante Geschichte der Neuentdeckung dieses "Wunderbaumes" und seiner vielfältigen Heilungseigenschaften kann hier (auf english) nachgelesen werden, dazu sieht man schöne Fotos des Baumes und der Farm sowie des Gründer-Ehepaares Lynda und Christopher Dean.
Mein Teebäumchen ist übrigens bereits fast so groß wie ich, also reichlich über anderthalb Meter und je braver ist ihn beschneide, desto dichter und schöner wächst er (ich war zunächst sehr zimperlich mit schneiden).

PS. Ich habe die "EMPFEHLUNGS-TASTE" aktiviert. Wenn Ihr einzelne Beiträge so interessant findet, dass Freunde und Kollegen davon erfahren dürfen-sollen-müssen, könnt Ihr auf den kleinen weißen Umschlag mit dem Pfeil unter dem jeweiligen Artikel klicken. Dann öffnet sich ein Fenster, in dem man die E-Mail-Adresse des Empfängers eingibt, man kann auch noch 300 begründende Grußzeichen dazuschreiben. Dann einfach auf "senden/abschicken" klicken.

Sonntag, 15. März 2009

Ehrensache


Heute gab ich einen Kurs für eine Selbsthilfe-Gruppe von Mamazone. Das ist ein Verein, der Frauen mit Brustkrebs berät und ihnen zu einer mündigen Entscheidung über Behandlungsmöglichkeiten verhilft. Die elf Frauen ließen sich beraten und inspirieren, was sie an Pflege- und Regenerationsmöglichkeiten mit ätherischen Ölen haben.
Bei einer der Betroffenen wurde vor bald fünf Jahren die tückische Krankheit diagnostiziert und ihr wurde von der Ärzteschaft noch circa ein Jahr zu leben angekündigt. Sie beschloss, sich ausschließlich mit ätherischen und fetten Pflanzenölen zu behandeln, mit Unterstützung eines Münchener Arztes. Und der Entschluss hat sich für sie gelohnt, denn ihr geht es ganz schön gut!
Wir rührten nach reichlich Theorie eine duftende Salbe und haben dabei viel gelacht. Danke an euch fröhliche Truppe. Und danke an Kerstin von Florame, die uns mit einem prall gefüllten Kästchen voll mit kostbaren Bio-Wohlfühlölen wie Lavendel, Patchouli, Magnolie, Lemongrass und vielen anderen verwöhnt hat. Jede der Damen durfte zum Schluss ein Fläschchen aus dem Öle-Kreis auswählen, es war ein kleines bisschen wie Weihnachten!
PS. Florame macht dieser Tage einen Frühlingsputz im Münchener Lager und hat zahlreiche der hochwertigen ätherischen Öle mit einem deutlichen Rabatt abzugeben. Nachschauen lohnt sich bei dieser in Frankreich führenden Ätherisch-Öl-Marke, die bei Ärzten und Apothekern bekannt und begehrt ist. Eine kleine Geschichte über Florame und ihren in der französischen Aromatherapie-Szene bekannten und respektierten Gründer Michel Sommerard kann hier nachgelesen werden.

Samstag, 14. März 2009

Inhalation


Heute werden 20 KursteilnehmerInnen im Aromatherapie-Kurs, den ich in den letzten zwei Tagen mit Chemiewissen "beglückt" habe, inhalieren. In vielen 08-15-Aromatherapiebüchern wird dieses Thema immer fehlerhaft behandelt. Darum hier ein Hinweis, den meine Kollegin (und Buchautorin) Monika Werner einst gab, als jemand fragte. "Wie kann ich entscheiden, ob ein Aromatherapie-Buch etwas taugt?". Sie antwortete: "Schauen Sie in das Kapitel (oder die Seite) über Inhalationen mit ätherischen Ölen. Wenn mehr als EIN (1) Tropfen Öl für eine Inhalation empfohlen wird, lassen Sie das Buch liegen." Super Antwort.


Denn man muss sich immer vergegenwärtigen, dass ätherische Öle hochkonzentrierte und intensive Pflanzenstoffe sind. Ein Tropfen ätherischen Öles entspricht bei vielen Pflanzen einem Einkaufskorb oder gar mehr als einem Wäschekorb voll der frischen Pflanze. Und wer würde schon zwei oder drei Kilo Kamillenblüten in seine Inhalationsschüssel geben????
Also ist Sparsamkeit wichtig: dem Geldbeutel zuliebe, den Atemwegen zuliebe und aus Achtung vor den Pflanzen.
Man muss das Öl nicht unbedingt emulgieren, man kann den Tropfen einfach auf die sehr heiße (nicht kochende) Wasseroberfläche geben. Wenn man nicht unter trockenen Schleimhäuten und Reizhusten leidet, ist es jedoch sehr sinnvoll, den Tropfen ätherischen Öles in einem Esslöffel Meersalz einzuarbeiten und dieses Gemisch dann in circa 4 bis 5 Liter Wasser zu geben.
Ätherische Öle mit einen deutlichen Anteil an Monoterpenen (über circa 20 Prozent) dürfen übrigens nicht in Inhalationsgeräte aus Kunststoff gegeben werden (zB Pari), hierfür eignen sich jedoch (frische) Hydrolate sehr gut. Eine klassische Mischung gegen Entzündungen und Infektionen der Atemwege ist 5 ml Rosen-, Teebaum-, Kamillen- oder Melissenhydrolat mit einem Tropfen Manukaöl zu verschütteln und in den elektrischen Inhalator zu geben. Für Kinder unter 5 Jahren sind Wasser-Handtuch-Inhalationen wie oben beschrieben mit Hydrolaten auch angenehmer. Und für hustende Tiere auch.

Mittwoch, 11. März 2009

Kampferöl, Cinnamomum camphora


Ich betreue das Forum Cysticus für Menschen mit Mucoviszidose. Darin werden immer interessante Fragen gestellt und weil ich gleich auf lange Reise quer durch Deutschland gehe, möchte ich einen wichtigen Fragenkomplex samt meiner Antwort hier rein stellen, denn das Thema ist für viele Menschen interessant. Die Frage war:
Sind ätherische Öle unbedenklich?
Und speziell "Was sagen Sie dazu:
  • Kampfer macht homöopatische Heilmittel unwirksam.
  • Kampfer ist entzündungshemmend .
  • Kampfer schadet Kindern".
Meine Antwort: Oh, diese Frage werde ich morgen und übermorgen in einem Biochemie-Kurs für Ärzte und Krankenschwestern beantworten und selbst nach zwei Tagen bleiben noch Fragen offen!!!
Grundsätzlich: Man kann "ätherische Öle" nicht über einen Kamm scheren. Sie bestehen zunächst einmal aus zwei ganz unterschiedlichen Gruppen (was chemischen Aufbau und beeinflussende Stoffwechselvorgänge in der Pflanze anbelangt). Eine Gruppe sind die Terpene und ihre Abkömmlinge, relativ einfache und kleine Moleküle wie Limonen in den Schalen der Zitrusfrüchte und Pinen in den Nadeln der Nadelbäume. Sie "altern" schnell, die Öle haben also nur eine Haltbarkeit von einem Jahr, sonst gibts ev. Hautreizungen. Viele aus dieser Gruppe haben beispielsweise stark schleimlösende und antibakterielle Eigenschaften.
Die zweite große Gruppe sind die Phenole und ihre Abkömmlinge, unter denen sind einige psychisch wirksame ("antidepressive") und stark hautreizende äth. Öle, die aber auch nachweislich und überprüfbar wie Antibiotika wirken.
Ätherische Öle befinden sich in kleinen Mengen in vielen Gemüse- und Obstarten, sie zählen heute zu den SPS (Sekundären Pflanzenstoffen), sind also für den Menschen entwicklungsgeschichtlich vorgesehen und in normalen Mengen (circa 1%ige Verdünnung) und in natürlicher Form gut verträglich. Synthetische ("naturidentische") Öle enthalten mindestens 3% eher unverträgliche (oft chlorierte) Trägersubstanzen, die zu Problemen führen können. Standardisierte (natürliche) Öle, beispielsweise "Apothekenöle" nach DAB, können je nach Zweck und Firma auch synthetische Anteile enthalten.


Kampfer ist ein Monoterpen-Keton (und heißt in der Fachsprache Borneon), gehört also zur ersten Gruppe und ist nur in ganz wenigen äth. Ölen enthalten, bei den gängigen nur in Rosmarin Ct. Kampfer und Ct. Cineol sowie in den Blättern des schönen "chinesischen" Kampferbaumes (andere Kampferbaumarten haben wieder ganz andere Inhaltsstoffe). Der Baum duftet wie Wick Vaporub. Dieses spezielle Öl gehört in die Hände von fachkundigen Aromatherapeuten und Pharmafirmen, sollte nicht von Laien verwendet werden und wird auch oft nicht von den guten Firmen verkauft.
"Darf nicht für Kinder verwendet werden" stimmt und auch nicht von Schwangeren oder Epileptikern. Mit der Entzündungshemmung ist es nicht so ganz klar, da gibt es wesentlich bessere ätherische Öle wie Kamille blau und Rose oder Weihrauch. Und ja, weder Kampfer noch Rosmarinöl sollte gleichzeitig mit hochpotenzierten homöopathischen Mitteln verwendet werden. Und auch ja, Kampfer wirkt stark schleimlösend und wirkt erfrischend, kreislaufstabilisierend und konzentrationsfördernd, ist also für erwachsene erkältete Menschen hilfreich. Es wird vor allem über den Nervus trigeminus (Drillingsnerv im Gesichtsbereich) "gerochen" und wurde früher zur Behebung von Ohnmacht verwendet. Es kann sich jedoch bei übertriebener und langer Anwendung in Nerven- und Leberzellen negativ bemerkbar machen.
Vielleicht können Sie ahnen, das man allein über ein einziges Öl sehr viel sagen kann, und wir haben circa 150 im Verkauf für Nicht-Parfümeure zur Verfügung. Mehr auf den Chemie-Seiten auf meiner Website.

Dienstag, 10. März 2009

And the winner is... ALEXANDRA


Anlässlich der/des 5555. Besucherin/s meines erst drei Monate jungen Blogs hatte ich eine Verlosung unter allen KommentatorInnen des Fußbad-Posts angekündigt. Heute fand sie statt. Meine liebe Schwiegermutter Hanna, deren 75sten Geburtstag wir vor einigen Tagen im Südschwarzwald gefeiert haben, hat sich von der Korrektheit der 23 Lose von 23 Kommentatorinnen überzeugt und sich als Glücksfee zur Verfügung gestellt. Ein signiertes Buch "Aromatherapie für Pflege- und Heilberufe" (4. Auflage, Wert 39,95 Euro) gewonnen hat: ALEXANDRA! Herzlichen Glückwunsch!!!! Kennen wir uns? Dann bräuchte ich mehr Infos zwecks Identifizierung. Und wenn wir uns nicht kennen, liebe Alexandra, dann bräuchte ich eine Postadresse, an die ich das Buch schicken kann (möglichst solange ich noch in Deutschland weile, also bis kommenden Montag). Oder sollte es statt des Buches eine Duft-Überraschung sein?

Montag, 9. März 2009

Video zur Destillation von Lavandin

Ich bin auf Reisen, zur Zeit in der Nähe von Basel, das Wetter ist hier auch nicht besser als zur Zeit zu Hause in Irland. Wer Lust auf ein bisschen Sommer-Lavendelduft-Flair hat, kann sich das Lehrvideo des ACHS (Australasian College of Health Sciences, diese renommierte Schule lehrt unter anderem Aromatherapie) zur Destillation von Lavandin (Lavandula x intermedia) anschauen. Es besteht aus zwei Teilen und Robert Seidel führt in 18 Minuten (in englischer Sprache) durch die wesentlichen Aspekte einer traditionellen Destillation auf der Sherwood Lavender Farm in Sherwood Oregon.



Wer es noch südlicher mag, kann sich nach Florida "beamen" und ein kurzes Filmchen über einen Ylang Ylang Baum mit seinen bezaubernden grünlich-gelben Blüten zu Gemüte führen, viel Spaß:

Donnerstag, 5. März 2009

Allergien

Für diejenigen, die meine kleine Umfrage vor einigen Wochen nicht mehr in Erinnerung haben: Es wurde mehr abgestimmt als üblicherweise Kommentare zu meinen Posts geschrieben werden, ich danke euch dafür. Zwar ist diese kleine Abstimmung nicht "wissenschaftlich", doch sie repräsentiert doch auf beruhigende Weise, dass Allergien gegen ätherische Öle längst nicht so verbreitet sind wie von offizieller Seite oft behauptet wird. Ich meine mich zu erinnern, dass in Allergiestatistiken von betroffenen 4 Prozent der Bevölkerung gesprochen wird, das betrifft jedoch allergische Reaktionen gegen vielerlei Stoffe, nicht nur gegen Duftstoffe. Also scheint diese Umfrage tatsächlich einigermaßen an die Realität heran zu reichen.

Hundenäschen


Ich muss öfters Anfragen mit "ich weiß nicht" beantworten, wenn es um ätherische Öle für Hunde geht. Zwar gibt es ein ganz tolles Buch (auf englisch) zum Thema und auch unser Border Collie kommt schon mal in den Genuss von ätherischen und fetten Ölen, doch ich bin diesbezüglich weit entfernt von meiner Erfahrung in der Behandlung mit Zweibeinern. Darum musste ich immer wieder einen "Fußtritt" in Richtung Nord-Deutschland schicken, denn da sitzt eine ganz erfahrene "Rudelsführerin", die mal eine Ausbildung zur Hunde-Aromatherapeutin gemacht hatte. Wir lernten uns während ihres Fernkurses kennen, denn etliche Seiten, die sie zugeschickt bekommen hatte, waren ihr irgendwie schon vertraut gewesen... So hat sie ihre Erkenntnisse aus einer langjährigen Ausbildung zur Aromaexpertin (für Menschen) bei einem bekannten Öleanbieter über die Jahre an die Behandlung von Hunden übertragen.
Mein wohlmeinender Fußtritt hat nun gefruchtet. Neben ihrer Arbeit als Krankenschwester betreut die engagierte Gaby Sievers zwar noch etliche traumatisierte Fellnasen, sie schreibt auch an einem Buch zum Thema und sie erarbeitet zusammen mit einer Apotheke Rezepturen speziell für Hunde... doch sie wird uns ab und zu einen Einblick in ihre Arbeit geben, schaut einfach auf ihrem Blog nach!

Mittwoch, 4. März 2009

Primavera nun auch mit Blog


Man bloggt immer mehr im Aroma-Land: Ab sofort kann bei Primavera "diskutiert" werden. Zum neuen Erscheinungsbild, das auf der internationalen Biofach-Messe im Februar in Nürnberg vorgestellt wurde gibt es eine renovierte Website samt Blog. Die Produkte tragen ein bis dato in Deutschland unbekanntes Biosiegel, welches nicht nur für Naturkosmetik garantiert, sondern noch einen Schritt weiter geht. Die Verbraucherin kann nun erkennen, ob die Inhaltsstoffe auch aus biologischem Anbau stammen, die strengste Stufe des Siegels fordert, dass 95 Prozent der Rohstoffe "bio" sind. Eine gute Übersicht von drei Strenge-Kriterien findet man im Blog von Sabrina. Welche Produkte von welchen Naturkosmetik-Firmen das Siegel bereits tragen, ist auf der Website von NaTrue nachzulesen.

Dienstag, 3. März 2009

Was Asthma & Co. und Prüfungsstress gemeinsam ist


Menschen, vor allem Kinder, die zu spastischen (obstruktiven) ATEMWEGSERKRANKUNGEN neigen, habe ich im gestrigen Post von der Behandlung mit eukalyptusartigen ätherischen Ölen vorsichtshalber ausgeschlossen. Aber auch für sie gibt es eine wohltuende und prima duftende Linderung bzw. Ergänzung zur "schulmedizinischen" Behandlung. Sie profitieren von einem regelmäßigen Orangenbäumchen-Bad, das mit den Ölen der Blüten, der Blätter und der Fruchtschale von Zitrusfrüchten angereichert wird (Foto). Denn oft führen psychische Faktoren, ja Disstress, zur Verschlimmerung der verengenden Erregbarkeit der Bronchien. Wenn wir dann noch die Wirkung dieser Öle, vor allem des Blätteröles, gegen die die Lunge angreifenden Bakterien in Betracht ziehen, haben wir es wirklich mit einem perfekten Mix für diese kleinen PatientInnen zu tun. Er kann dann auch in selbstgemacht Brustsalben eingerührt werden, welchen viel angenehmer für die feinen Kindernäschen riechen als die herkömmlichen “scharfen”-eukalyptischen Einreibungen.

Diese Ölemischung hilft auch gegen Prüfungs-Bauchweh: Für Kinder, die aufgeregt vor Prüfungen und auch vor Arzt-/Krankenhausbesuchen sind, ja sogar Angst haben, vielleicht deswegen Durchfall und Bauchschmerzen bekommen, ist dieser feine und entkrampfend wirksame Duft auch bestens geeignet. Neroli beruhigt zudem einen zu schnellen, unruhigen Herzschlag. Man nehme
  • 7 ml/140 Tropfen (Bitter-)Orangen-Öl
  • 2 ml/40 Tropfen Petit Grain-Öl (die Blätter eines Zitrusbaumes
  • 5 Tropfen Neroli-Öl (Orangenblütenöl, teuer!)
Fünf bis maximal sieben Tropfen davon auf einen Eierbecher voll Honig oder Sahne (Schlagobers) gegeben und fertig ist das ultimative Loslass-Vollbad mit stimmungsaufhellender “Nebenwirkung”. Oder drei Tropfen auf ein feuchtes Handtuch geben und auf die Heizung legen. Oder fünf Tropfen in eine saubere Duftlampe geben.


Für Kinder (und Erwachsene), die eher von KONZENTRATIONSPROBLEMEN geplagt sind, habe ich die unten stehende Prüfungs-Mischung gemacht. Sie wird so angewandt, dass Kopplungsmechanismen aktiviert werden, im NLP nennt man das Anker. Deswegen ist es sehr wichtig, dass diese Mischung NUR beim Lernen/Vorbereiten für das betreffende Fach geschnuppert wird, beispielsweise in der Duftlampe, auf einem Papiertaschentuch oder mittels eines praktischen Roll-on, wie rechts abgebildet (man kann sie leer erwerben und mehrmals nachfüllen. Viel sicherer als Kerzen-Duftlampen sind übrigens elektrische Duftlampen, wie beispielsweise die Duftlampe Flash (Abbildung links), die es in mehreren Farben gibt, die richtig schick ist und ein wunderschönes Licht ausstrahlt.
Beim entsprechenden Wiederholen immer den Duft dabei haben, mindestens dreimal! Das Gehirn koppelt sehr schnell den Lerninhalt des schwierigen Faches, sagen
wir Physik, an diesen besonderen Duft. Physik riecht also nach Petit Grain (auf die Gefahr hin, dass das Öl bzw. die Mischung mit der Zeit unbeliebt werden). Wie beim berühmten Pawlowschen Hund, der beim Füttern immer eine Glocke zu hören bekam. Nach kürzester Zeit braucht er nur noch die Glocke zu hören und schon läuft ihm der Geifer, er erwartet also sein Futter. 
Dieser Mechanismus funktioniert bei uns Menschen bestens und wir können ihn bei uns oder bei unseren Kinder nutzen: Einfach das Duftfläschchen mit in die Prüfungs- oder vielleicht Bewerbungssituation mitnehmen und daran schnuppern. Am besten einige Tropfen auf ein Papiertaschentuch träufeln und dieses in die Brusttasche, in den BH oder in das Federmäppchen tun. 
Danach wieder weg tun, damit die Kopplung nicht verwischt wird.Und auch bei anderen Lernfächern nicht verwenden, dafür andere Mischungen verwenden. Wenn man für jüngere Kinder noch eine Prise Hokuspokus-Zauberspruch dazu gibt (“diese Öle-Mischung verleiht dir Zauberkräfte”, “diese Ölemischung dient zwar dem Pfuschen, die LehrerInnen können sie dir aber nicht verbieten...”), ist der Erfolg vorprogrammiert.
Mein Rezept-Klassiker für eine Grundmischung zur Stabilisierung der Konzentration:
  • 
4 ml Zitronen-Öl (maximal 3/4 Jahr nach Öffnen)
  • 
3 ml Petit Grain (die Sorte, die man mag oder am besten bekommt)
  • 
1 ml Kardamom-Öl
  • 
1 ml Pfefferminze-Öl
  • 
1 ml Zypresse
Von dieser Grundmischung nur jeweils wenige Tropfen verwenden! Wer nicht so viele Öle zu Hause hat oder wem das schlicht zu umständlich erscheint, kann sich auch fertige fein duftende Mischungen mit ähnlicher Zusammensetzung (mit oder ohne Duftstein zum Drauftropfen) [einfach auf Bilder klicken!].

Montag, 2. März 2009

Ätherische Öle für die Atemwege


Einige von euch berichten, dass sie Magenprobleme und Übelkeit von Gelomyrtol bekommen haben. Ihr könntet stattdessen Soledum probieren, über das ich hier schon mal kurz schrieb. Es enthält nur einen dieser drei Inhaltsstoffe, nämlich das 1,8-Cineol und ist sehr viel besser verträglich. Soledum zum Inhalieren ist laut Waschzettel bereits für Kleinkinder zugelassen. Man nimmt die Variante in Kapseln auf nüchternen Magen, weil es ansonsten bei den meisten Menschen stundenlang nach der Vermischung mit dem Speiseberei auftstößt. Aber wenn einem der frisch-eukalyptusmäßige Atem nichts ausmacht, spricht - soweit ich weiß - nichts dagegen, es nach dem Essen zu nehmen. Es wird dann etwas weniger resorbiert. Beide Mittel helfen dem Körper bei Erkrankungen der oberen und der unteren Atemwege. In Österreich kommt man wohl nur schwer an Soledum Kapseln und hat dort als Alternative auch ein prima Mittel: Tavipec, welches als Wirkstoff Speiklavendelöl hat. Auf deren Website sind gut verständliche Erklärungen zu Atemwege-Themen. Allerdings hat sich dort ein gravierender Foto-Fehler eingeschlichen: Deren (und für euch, die die Pflanze nicht kennen, auch mein) Abbildung zeigt nicht Speiklavendel, sondern Schopflavendel (Lavandula stoechas)!!! Diese wunderschöne Pflanze mit den "Propellern" auf den Lavendelköpfchen enthält bekanntlich einen hohen Anteil an nicht sehr gut verträglichen Monoterpen-Ketonen. Speiklavendel hingegen enthält einen recht gut verträglichen Anteil an Kampfer (auch ein Monoterpen-Keton). Speiklavendel ist ähnlich frostempfindlich, sieht aber mehr oder weniger wie "normaler" Lavendel aus, nur sind die Blätter etwas breiter, daher auch der wissenschaftliche Name Lavandula latifolia (latus=breit, weit).

PS. Auf mein Kreativitäts-Blog habe ich heute ein Rezept für eine delikate Rosenbowle gepostet. Passt nicht so ganz hier hin zu Husten, Eukalyptus und Bakterien!

PPS. Mich hat gestern eine Wespe gestochen, die von mir unbemerkt in meinen Ersatz-Gartenhandschuhen überwintert hatte. Als es bereits anfing, dick zu werden, wollte ich einen Tropfen Rosmarin Ct. Borneon (Kampder) drauf geben, doch der Tropfer ließ mindestens 5 Tropfen rausschießen. Nach einer knappen Stunde war nichts mehr außer ein roten Pünktchen zu sehen und zu spüren.

Sonntag, 1. März 2009

Atemwege und ätherische Öle

Mittlerweile kennt wohl fast jeder Arzt Gelomyrtol, die Kapseln, welche bei Infekten der unteren Atemwege sogar von hartgesottenen "SchulmedizinerInnen" verschrieben oder empfohlen werden. Sie bestehen aus 1,8-Cineol (Haupt-Inhaltsstoff von Cajeput, Ravintsara, Eukalyptus, Myrte und Niaouli), Limonen (Haupt-Inhaltsstoff von Zitrusölen) und Alpha-Pinen (in Nadelölen). Diese Mischung nennt sich Myrtol. Intereressant ist die so genannte Bioverfügbarkeit von Myrtol: sie beträgt 95,5 Prozent, das heißt dass dieses Phytomedikament fast komplett dem Körper für Heilungsprozesse zur Verfügung steht. Im Unterschied dazu kann der menschliche Körper nur 10 Prozent des bekannten Schleimlösers ACC verwerten. Irgendwie Geldverschwendung, oder? Diese Info habe ich von einem Arzt (Dr. E. Häringer), der auch sagte, dass man verschleimten und hustenden Kindern nicht (oder nicht so oft) Ambroxol oder ACC geben solle, das schade auf Dauer mehr als dass es nutze. Er empfiehlt bei dieser Beschwerde Phytobronchin (von Steigerwald). Das betrifft natürlich nicht Kinder mit chronisch-obstruktiven Erkrankungen der Atemwege, diese benötigen oft härtere Mittel.
Übrigens hier eine kleine Erläuterung der zwei oft in Aromatherapie-Büchern erwähnten Begriffe:
  • mukolytisch bedeutet schleimlösend, der Schleim in den Atemwegen verändert sich in seiner chemischen Struktur und wird dünnflüssiger.
  • expektorativ bedeutet dass der Schleim besser abgehustet werden kann, weil sich die Schlagfrequenz der winzigen Flimmerhäarchen in den Bronchien erhöht, wie eine Rolltreppe können sie den hoffentlich verflüssigten Schleim nach oben abtransportieren.
Also sind beide Wirkungen wichtig bei Erkältungen (ja, ich huste zur Zeit!). Viele ätherische Öle erfüllen diese Anforderungen, sie müssen aber dazu nicht zwangsläufig eingenommen werden, Inhalationen und Einreibungen funktionieren auch. Auch das feuchte Handtuch auf der Heizung, mit zwei bis vier Tropfen ätherischen Öles präpariert, ist eine wertvolle Hilfe. Und natürlich ein aromatisches Bad: fünf bis maximal 10 Tropfen mit etwas Honig oder Sahne vermischen und ins fertig eingelaufene Bad geben (zu früh rein gegeben verdunstet zu viel im Badezimmer). Die Resorption eines ätherischen Öles erhöht sich übrigens um ein Zehnfaches, wenn die feucht (und etwas aufgequollen) ist. Zudem verdoppelt sich die Resorption nochmals je 7.5 Grad Temperaturerhöhung (des Badewassers). Ein hoch auf die Badewanne!